Eine aktuelle Studie britischer Mediziner warnt Taucher vor Zahnproblemen. Auf das Thema wurde ich erst selbst aufmerksam, als mir während eines Zwischenstopps in Singapur auf der Rückreise von Indonesien ein Backenzahn platzte.
Zahn- und Kieferuntersuchung? Fehlanzeige!
Noch nie habe ich es bei den zahlreichen Taucharztuntersuchungen erlebt, dass mich ein untersuchender Mediziner darauf hinwies, auch meine Zähne und vielleicht auch die Kiefer- und Nebenhöhlen untersuchen zu lassen. Insofern kam ich nicht darauf, vor der Tauchreise nochmal beim Zahnarzt vorbei zu schauen.
Was meinen ruinierten Backenzahn angeht: Ich war tatsächlich vor dem Tauchurlaub nochmal beim Zahnarzt, denn mich plagten stumpfe Schmerzen seit geraumer Zeit und ich war tatsächlich so weitsichtig, mich bei einem Facharzt hinsichtlich der Unbedenklichkeit abzusichern.
Kurz gesagt: Den Zahnarzt habe ich gewechselt
Die lange Geschichte ist die: Obwohl der Zahnarzt den Zahn geröntgt hatte, konnte er die Entzündung an der Wurzel nicht erkennen und ordnete die Schmerzen am Zahn einer Überlastung durch das nächtliche Knirschen zu.
Das klang für mich soweit plausibel und war natürlich auch komfortabel, da ich nun – 3 Wochen vor Reiseantritt – keine größere Komplikationen erhofft hatte.
Tauchen mit Zahnwurzelentzündung
Die ärztliche Fehldiagnose durfte ich dann erst nach rund 40 absolvierten Tauchgängen in Indonesien und einem Zwischenstopp in Singapur registrieren, als es plötzlich beim Kauen eines Kaugummis ein knirschendes Geräusch gab gepaart mit dem Gefühl, als hätte ich auf Glas gebissen.
Ich wusste sofort, was geschehen war und führte meine Zungenspitze zu dem gebeutelten Zahn, nur um festzustellen, dass dieser in der Mitte gespalten war: einfach der Länge nach durchgebrochen.
Mein neuer Zahnarzt konnte erkennen, dass ein Drittel des Zahnes komplett abgespalten war. Der Doc versuchte noch, den Zahn mittels Zahnwurzelbehandlung zu retten, was aber letztlich fehlschlug und zur Extraktion des toten Zahnes führte.
Was war passiert?
Weitestgehend kann man von einem Barotrauma sprechen. Denn die Entzündung an Zahn und Kieferhöhle hat dazu geführt, dass die schwankenden Druckeinwirkungen beim Tauchen eine Schwellung begünstig haben, die im weiteren Verlauf verhinderte, dass der beim Auftauchen entstehende Überdruck entweichen konnte. Der Aufenthalt in der Höhe beim Rückflug von Indonesien hat das Problem noch verschlimmern und im Zahninneren konnte sich noch mehr Druck aufbauen, dem der
marode Zahn beim Aufbeißen (Kaugummi-Kauen) nicht mehr Stand halten konnte und platzte.
Eine neuere Studie englischer Zahnmediziner hat nun ergeben, dass Taucher entsprechend häufiger mit Zahnprobleme zu kämpfen haben. Dazu sollen Druckschmerzen am Zahn zählen
Tauch-Enthusiasten sollten vor ihrem nächsten Tauchgang darüber nachdenken, zum Zahnarzt zu gehen, wenn sie nicht nach den Perlen aus ihrem Mund tauchen möchten: Eine kürzlich veröffentlichte Studie britischer Zahnmediziner rät Tauchern, zum Zahnarzt zu gehen. Denn Taucher sind überdurchschnittlich häufig von Zahnproblemen betroffen. Aber auch morsche Zähne und Probleme mit Füllungen und Kronen können bei Tauchern auftreten.
Die Ursache wird auf den wechselnden Umgebungsdruck unter Wasser als auch durch die Belastung durch das Mundstück des Atemreglers zurückgeführt.
Daher wird laut der Studie empfohlen, sich mit seinem Zahnarzt vor der Reise abzustimmen – besonders dann, wenn schon akute Beschwerden vorliegen ebenso wie bei Füllungen und Kronen.
Aber auch Menschen mit gesundem Zahnbefund sollten in Erwägung ziehen, eine gründlich Zahnuntersuchung vor Antritt des Tauchurlaubs zu machen.
Mein Tipp: Sucht euch dafür einen guten Arzt 😉