Die Insel der Götter, wie sie oft nur genannt wird, gehört erst seit 1949 zu Indonesien und blickt bis auf eine von wenigen Ausnahmen durchbrochene friedliche Geschichte zurück. Abgesehen von der verheerenden Naturkatastrophe im Jahre 1963, bei dem der Ausbruch des Vulkanes Agung im Nord-Osten der balinesischen Inseln tausenden Menschen das Leben kostete.
Die jüngere Geschichte der Insel ist überschattet von den terroristischen Anschlägen in den touristischen Zentren von Kuta, Nahe der Hauptstadt Denpasar. Zuletzt wurde der Frieden auf der Insel im Jahr 2005 erschüttert, als durch mehrere Bombenanschläge über 20 Menschen in den Tod gerissen wurden. Seither ist es ruhig geblieben und die Vermutung liegt nahe, dass man die wahren Drahtzieher der Anschläge inzwischen gefasst hat.
Bali, eine der 17.000 Inseln Indonesiens, liegt im Indischen Ozean und erstreckt sich über etwa 145 km in der Breite und 95 km in der Länge. Die Insel hat eine Bevölkerung von rund 4,2 Millionen Menschen. Bali ist berühmt für seine vielfältigen Landschaften, die von zerklüfteten Küstenlinien und Stränden über Reisfelder bis hin zu vulkanischen Bergen reichen. Die Hauptstadt der Insel ist Denpasar.
Geografisch-geologische Informationen:
Die Insel Bali ist vulkanischen Ursprungs und beherbergt mehrere bedeutende Vulkane. Der Gunung Agung, mit 3.142 Metern der höchste Punkt der Insel, wird als heiliger Berg verehrt und ist ein zentraler Bestandteil der balinesischen Kultur und Religion. Ein weiterer bedeutender Vulkan ist der Gunung Batur, ein aktiver Schichtvulkan mit einem beeindruckenden Kratersee, dem Batursee. Die geologische Aktivität der Insel hat zur Entstehung fruchtbarer Böden beigetragen, die ideal für den Reisanbau sind.
Geografisch betrachtet liegt Bali zwischen der großen Insel Java und der kleinen Schwester Balis – Lombok – inmitten des Indischen Ozeans.
Von Norden nach Süden misst die Insel an ihrer längsten Stelle etwa 95 km, die Breite beträgt 145 km.
Das Klima auf Bali ist tropisch und entsprechend üppig ist die vorzufindende Vegetation. Zwar hat die von Menschenhand vorangetriebene Kultivierung der Insel die Natur Stück um Stück zurückgedrängt. Aber die ursprüngliche Vegetation wurde mit Hilfe der Gründung verschiedener Nationalparks nachhaltig geschützt. Während der Monate November bis einschließlich März herrscht Regenzeit vor, das heißt in der Zeit fallen die für eine tropische Region typischen hohen Niederschlagsmengen, die dem Baliurlauber gründlich den Tag verderben können.
So liegt die von den Reisebüros empfohlene Reisezeit ab April/Mai bis Ende Oktober.
Politische Informationen:
Bali ist eine der 34 Provinzen Indonesiens und gehört politisch seit der Unabhängigkeit Indonesiens 1949 zum Land. Die Provinz wird von einem Gouverneur regiert und ist in acht Regierungsbezirke sowie eine Stadt, Denpasar, unterteilt. Bali hat in den letzten Jahrzehnten sowohl wirtschaftlich als auch touristisch erheblich an Bedeutung gewonnen, was auch Herausforderungen in Bezug auf Infrastruktur und Umwelt mit sich bringt. Die Insel war auch Schauplatz tragischer Ereignisse, wie den Terroranschlägen in Kuta 2002 und 2005, die international für Aufsehen sorgten.
Verschmutzung des Meeres durch Plastik:
Die Verschmutzung der Meere durch Plastik ist eines der gravierendsten Umweltprobleme, mit denen Bali konfrontiert ist. Jährlich gelangen Tonnen von Plastikmüll über Flüsse und Strände ins Meer, was die marine Biodiversität gefährdet und die Attraktivität der Strände mindert. Während der Regenzeit wird besonders viel Müll von den Flüssen ins Meer gespült, was zu einer erheblichen Belastung der Küstengebiete führt. Initiativen zur Müllreduktion und zum Recycling werden zwar verstärkt, jedoch bleibt die Herausforderung groß.
Wachsende Tourismusströme:
Der Tourismus ist der wichtigste Wirtschaftszweig Balis und zieht jährlich Millionen von Besuchern an. Orte wie Kuta, Seminyak und Ubud sind bekannt für ihre touristischen Angebote und Strände. Diese wachsenden Tourismusströme bringen jedoch auch negative Auswirkungen mit sich. Überlastung der Infrastruktur, Umweltverschmutzung und der Verlust kultureller Authentizität sind nur einige der Herausforderungen, denen sich Bali gegenübersieht. Gleichzeitig bietet der Tourismus viele Arbeitsplätze und trägt wesentlich zum Wohlstand der Insel bei. Es wird zunehmend versucht, nachhaltigen Tourismus zu fördern, um die negativen Auswirkungen zu minimieren und die natürlichen sowie kulturellen Ressourcen der Insel zu schützen.
Landschaftlich gibt es auf Bali viel zu entdecken.
Neben der überall anzutreffenden üppigen Vegetation, empfiehlt sich ein Besuch des Barat Nationalparks, wo sich die tropischen Bäume und Pflanzen in ihrer gesamten Vielfalt entdecken lassen. Auch die Fauna Balis lässt sich hier antreffen.
Beeindruckend sind auch die Vulkane Balis – davon sicher der berühmteste: Der Gunung Agung ist die höchste Erhebung der Insel und gilt unter den Balinesiern als heiliger Ort, an dem die Götter ihren Sitz haben – nicht unähnlich dem Sitz der Götter der Griechen in der Antike.
In unmittelbarer Nähe des Agung befindet sich der zweite bedeutende Vulkan Balis: Der Gunung Batur. Bei ihm handelt es sich um einen noch aktiven Schichtvulkan, der auch den Batursee beheimatet.
Agung, Batursee und Baturvulkan vereinen sich hier zu einem malerischen Ausblick.
Sehenswert sind auch die berühmten Reisterrassen Balis, in denen schon seit Jahrhunderten auf ein und dieselbe Weise der Reis mühsam angebaut wird. Sie zählen mit zu den Hauptattraktionen der Insel und bestimmte Regionen, in denen der Reisbau traditionell in Terrassenform angebaut wird stehen im Weltkulturerbe der UNESCO. Kein Wunder, dass die Anbaugebiete des Getreides Jahr und Jahr Scharen von Touristen anlocken, die die spezielle Anbauweise hautnah erleben wollen.
Mittels ausgeklügelter Kanal- und Wasserabläufe, wird Quell- oder Regenwasser von den hochgelegenen bis in die niedergelegenen Reisterrassen umgeleitet. Nur so konnte der traditionelle Reisanbau überhaupt Fuß fassen.
Bali bereisen: Am besten per Rundreise
Kultur und Tempel
Kulturell bietet die recht kleine Insel erstaunlich viel: Die Tempelanlagen von Bali sind berühmt. Eines der bedeutendsten hinduistischen Heiligtümer ist das Pura Besakih, der Muttertempel. Schätzungen zufolge wurde das Heiligtum bereits um das Jahr 800 herum am südlichen Hang des Gunung Agung erbaut.
Berühmt ist auch die traditionelle Pagodenbauweise vieler Tempel auf Bali. Und auch am Pura Besakih stellen die Pagoden einen großen Teil der über 200 Gebäude, die die Tempelanlage umfasst. Noch bekannter ist der Tempel Pura Tanah Lot – der Meerestempel, der eines der bekanntesten Wahrzeichens Bali
darstellt. Besonders spektakulär präsentiert sich die relativ kleine Tempelanlage in der Abenddämmerung oder im Morgengrauen, wenn das rote Sonnenlicht fantastische Farbakzente auf die markante Szenerie setzt.
Kuta ist touristisch stark überlaufen und bietet einem internationalen, meist recht jungen Publikum Kost und Logis zu unterschiedlichen Konditionen. Bekannt ist Kuta und die angrenzende Legian Beach nicht zuletzt durch das gute Surfgebiet, das jedes Jahr Surfer aus aller Welt in Scharen anzieht. Durch das hohe Aufkommen von Hotelanlagen ist auch das Meereswasser in der Region stark verunreinigt. Es kommt häufiger vor, dass man beim Bad im Meer auf eher unerwünschte „Schwimmkörper“ trifft – Verwechslungsgefahr ausgeschlossen, denn das besagte vermeintliche Ausscheidungsprodukt wurde in sanften Wellenbewegungen von aufweichtem Toilettenpapier „begleitet“. Wirklich unschön und Grund genug, sich von Kuta wieder zu verabschieden und andere Plätze der Insel anzusteuern.
Mehr Schein als Sein – Das Bali Hai
Uns hat der Zwischenstopp in Kuta ins Hotel „Bali Hai“ geführt, dessen guter Ruf sich während unseres Aufenthalts nicht bestätigt hat.
Die Zimmer selbst waren muffig – ein Umstand, den man dem feuchten Klima zurechnen darf ebenso aber auch die Tatsache an sich, dass man sich auf die Situation entsprechend einstellen muss und öfters gegebenenfalls auch das Mobiliar austauschen muss.
Die Betten waren feucht und für europäische Standards viel zu weich (die überwiegend australischen feierwütigen Gäste scheint es im Übrigen nicht gestört zu haben).
Uns hat es aber dazu bewegt, die Matratzen nachts auf den Boden zu verlegen, wobei uns deren mangelhafter Reinigungszustand ins Auge fiel. Die Matratzen rochen nicht nur muffig sondern hatten auch eine entsprechend angegilbte Farbe, die teilweise von unschönen Flecken durchzogen wurden – die Details seien ausgespart. Insgesamt ist das Hotel nach eigener Einschätzung nicht empfehlenswert, da preislich überteuert und eigentlich nur noch das Äußerliche der Hotelanlage einen Eindruck vom früheren Glanz des Hotels vermittelt. Die Anlage an sich ist ordentlich und schön, die Zimmer lassen jedoch, wie bereits angesprochen, mehr als zu wünschen übrig. Sowohl die Lage zwischen Flughafen und Partymeile Kuta wie auch das von Fäkalien verunreinigte Meer schließen eine Empfehlung aus. An anderen Plätzen fühlten wir uns weitaus besser aufgehoben, auch wenn es dann teilweise Orte im Landesinneren waren, wie beispielsweise in Ubud, dem berühmten Malerdorf.
Die Balinesen sind sehr freundlich und aufgeschlossen. Man hat uns oft angesprochen, was sicher teilweise auf ein ökonomisches Interesse an den Reisenden zurückzuführen ist. Aber lässt man diese Tatsache mal außer Betracht, so stellt man fest, dass die Menschen äußerst freundlich, hilfsbereit und interessiert sind. In Kuta selbst ist auffällig, dass man öfters von Taxifahrern angesprochen wird, die einem zu Orten der „körperlichen Freuden“ entführen wollten. Sicher darf man sich hier des gesunden Menschenverstandes bedienen und Vorsicht walten lassen. Ansonsten jedoch konnten wir unbehelligt und sicher reisen, was nicht zuletzt auf die hinduistisch geprägte entspannte balinesische Mentalität zurückzuführen ist.
Bali für Taucher
Das Meer rund um die Insel ist faszinierend und genau wie der Rest der indonesischen Tauchgebiete reich an Leben und Arten.
Charakteristisch ist der Norden der Insel mit seinen oftmals schwarzen Vulkansandstränden. Rund um Pemuteran und um Tulamben finden sich Top Spots, die neben üppigem Fischreichtum und Skurrilitäten im Makrobereich allerhand Spannendes zu entdecken aufweisen.
Tulamben bietet mit dem Wrack der Liberty – einen großartigen Spot für Wracktauchen.
Zudem werden häufig Tauchgänge zur kleinen Schwester Lombok angeboten, deren Tauchgebiete zu Recht einen sehr guten Ruf genießen.
Fazit
Insgesamt bietet die relativ kleine Insel erstaunlich viel an kulturellen und landschaftlichen Attraktionen. Für Wassersportler gibt es genug Wellen unterm Board. Die Taucherwelt darf sich an Fischreichtum und der besonderen Artenvielfalt erfreuen. Und auch der kulturell interessierte Individualreisende wird viel auf der schönen Insel zu entdecken haben.
Bali bereist man am besten per organisierter oder individueller Rundreise.
So schön, euer Bericht. Da möchten wir direkt nach Bali reisen. 😉 Steht auf jeden Fall auf unserer Wunschliste.
ISt immer noch schön, auch wenn es teilweise überfüllt ist. Schöne Grüße, das Team Tauchmagazin.com