Das imposante Wrack der italienischen Marine liegt vor der Küste Sudans, unweit der Sudanesischen Hafenstadt Port Sudan.
Die Geschichte der Umbria ist nicht minder interessant als ein Tauchgang am Wrack selbst: Das unter anderem mit Bomben, Sprengstoff und Waffen beladene Schiff sank im Jahre 1940, kurz nachdem Italien als Alliierter der Deutschen in den 2. Weltkrieg eintrat.
Zwar war die Ladung für Indien bestimmt, Schiff und Crew wurden aber von der britischen Marine aufgebracht und die Kommandeure der Britischen Schiffe zwangen die Umbria, an der Stelle, wo sie später auch sinken sollte, festzumachen.
Brisante Fracht an Bord der Umbria
Die Briten wussten bereits um den bevorstehenden Kriegseintritt Italiens ebenso wie um die brisante Fracht der unter Italienischer Flagge fahrenden Umbria.
Nachdem das Schiff festgesetzt wurde und Kapitän Muiesan vom Kriegseintritt seines Landes erfuhr, wollte dieser verhindert wissen, dass Schiff samt Fracht in die Hände der Briten fiel. Zusammen mit dem Schiffsingenieur beschloss Muiesan die Versenkung des Schiffes. Den Plan setzten die beiden „Verschwörer“ dann – wie es die Legende besagt – während einer fingierten Notfallübung in die Tat um. So gelang es den beiden Offizieren, die gesamte Crew von Bord zu retten, ohne dass jemand zu schaden kam.
Lage des Wracks
Das Wrack liegt leicht zur Seite geneigt und reicht bis in eine Tiefe von 36 Metern hinab, wo auch die Schiffsschraube zu finden ist. Aufgrund der geringen vorhandenen Strömung konnte sich viel Leben am Wrack ansiedeln. Man findet viele Fischarten und auch der Bewuchs durch Korallen ist üppig. Die Sichtweiten sind optimal und an der zur Wasseroberfläche hochragenden Seite des Schiffes können die Taucher von außen durch die Bullaugen ins Innere des Schiffes blicken.
In kleinen Gruppen werden verschiedene Bereiche des Schiffes angetaucht, unter anderen Salon und Messe, wer ein wenig mutiger ist, kann sich von der Tauchcrew durch einen klaustrophobisch engen dunklen Gang in die Kombüse führen lassen, in der noch heute die überdimensionierten Öfen im Schein der Taschenlampe zu bestaunen sind.
Die wahre Schönheit des Wracks ist aber auch für weniger mutige Taucher zu entdecken. Ohne ins Innere Tauchen zu müssen, bietet das Wrack bei idealen Lichtverhältnissen auch einen magischen Anblick von Außen.
Im Tageslicht kann man das Wrack der Umbria beim Tauchen fast vollständig in seiner ganzen Größe und Pracht erkennen. Da das Wrack kann unter der Wasseroberfläche liegt, kommt oftmals genügend Licht durch, um das Schiff vom Heck bis zum Bug überblicken zu können.