Stacheliges Schleierbäumchen - generell auch als Weichkoralle bezeichnet.

stacheliges Schleierbäumchen

Scleronephthya corymbosa, auch bekannt als stachelige Schleierbäumchen, gehört zur Familie der Nephtheidae innerhalb der Weichkorallen (Klasse Octocorallia, Stamm Cnidaria). Diese Art wurde 1971 von Verseveldt und Cohen im Roten Meer entdeckt und beschrieben.

Morphologie

Die Kolonien von Scleronephthya corymbosa sind auffällig buschartig und bestehen aus dichten Trauben von Polypen, die die Hauptstruktur der Koralle bilden. Die Polypen dieser Art haben lange, stachelige Tentakeln, die in konzentrischen Kreisen angeordnet sind und der Koralle ihren charakteristischen Namen verleihen. Diese Tentakel enthalten kleine Nematozysten (Nesselzellen), die helfen, Plankton und andere kleine Organismen aus dem Wasser zu filtern und einzufangen. Die Färbung der Kolonien variiert stark, von blassrosa bis hin zu sattem Orange oder Rot. Diese Färbung dient möglicherweise zur Tarnung in ihrem natürlichen Lebensraum.

Der Körperbau von Scleronephthya corymbosa zeigt eine ausgeprägte bilaterale Symmetrie, was für Korallen ungewöhnlich ist, die normalerweise radialsymmetrisch sind. Ihre Struktur ist von Scleriten durchzogen, mikroskopisch kleinen Kalkeinlagerungen, die der Koralle Stabilität verleihen und sie vor Fraßfeinden schützen.

Lebensraum

  • Scleronephthya corymbosa* lebt in tropischen marinen Ökosystemen, vorzugsweise in tieferen Riffen oder auf felsigen Substraten, die gut von Strömungen durchspült werden. Diese Art ist in Gebieten mit relativ wenig Licht zu finden, da sie keine Zooxanthellen beherbergt, symbiotische Algen, die vielen anderen Korallenarten als Energiequelle dienen. Da Scleronephthya corymbosa auf externe Nahrungsquellen wie Plankton angewiesen ist, kommt sie häufig in Gebieten mit starkem Wasserfluss vor, der die Nährstoffe gleichmäßig verteilt.
Scleronephthya corymbosa in voller Pracht
Scleronephthya corymbosa in voller Pracht

Ernährung und Fortpflanzung

Im Gegensatz zu vielen anderen Korallenarten, die auf Photosynthese angewiesen sind, ernährt sich Scleronephthya corymbosa rein heterotroph. Die Polypen der Koralle nutzen ihre stacheligen Tentakeln, um Plankton und kleine Schwebeteilchen aus der Wassersäule zu filtern. Dabei helfen die Nesselzellen, die Beute zu fangen und zur Mundöffnung zu transportieren.

Die Fortpflanzung erfolgt sowohl asexuell als auch sexuell. Asexuelle Fortpflanzung geschieht durch Knospung, bei der neue Polypen direkt aus bestehenden Polypenkolonien hervorgehen. Dies ermöglicht es der Koralle, ihre Koloniegröße schnell zu vergrößern und beschädigte Bereiche wiederherzustellen. Die sexuelle Fortpflanzung erfolgt durch die Freisetzung von Gameten ins Wasser, wo die Befruchtung extern stattfindet. Die Larven, die sich aus den befruchteten Eiern entwickeln, setzen sich auf dem Meeresboden ab und bilden neue Kolonien.

Ökologische Bedeutung

Wie andere Korallenarten spielt Scleronephthya corymbosa eine wichtige Rolle in tropischen Meeresökosystemen. Sie schafft Lebensraum für eine Vielzahl von Meereslebewesen, die in den verzweigten Strukturen der Koralle Schutz und Nahrung finden. Besonders in Regionen wie dem Indopazifik, wo diese Koralle weit verbreitet ist, trägt sie zur Artenvielfalt und Stabilität des Riffökosystems bei.

Systematik und Taxonomie

  • Scleronephthya corymbosa gehört zur Gattung Scleronephthya, die erstmals 1887 von Studer beschrieben wurde. Diese Gattung umfasst eine Vielzahl von Weichkorallen, die durch ihre buschartigen Strukturen und die fehlende Symbiose mit Zooxanthellen gekennzeichnet sind. Die Erstbeschreibung von Scleronephthya corymbosa erfolgte durch Verseveldt und Cohen in ihrer Studie über neue Arten von Octocorallia aus dem Roten Meer.

Die taxonomische Klassifikation dieser Art wurde seither mehrfach überprüft und bestätigt, wobei ihre Stellung innerhalb der Weichkorallen gut dokumentiert ist. Sie wird in der World Register of Marine Species und anderen bedeutenden marinen Datenbanken geführt.

Verbreitung

Die Art kommt in mehreren tropischen Meeresregionen vor, einschließlich des Roten Meeres, dem Indischen Ozean und dem westlichen Pazifik. Ihr Vorkommen ist oft auf tiefe Riffe und felsige Untergründe beschränkt, wo sie vor intensiver Sonneneinstrahlung geschützt ist und durch Strömungen eine konstante Zufuhr von Nährstoffen erhält.

Fazit

Scleronephthya corymbosa ist eine einzigartige und ökologisch wichtige Art von Weichkorallen, die durch ihre auffälligen Polypen und ihre Fähigkeit, in tieferen, lichtarmen Bereichen tropischer Riffe zu gedeihen, besticht. Die stacheligen Tentakeln, die der Art ihren Namen verleihen, sind nicht nur ein prägendes Merkmal, sondern auch entscheidend für ihre Nahrungsaufnahme. Ihre Fähigkeit, sowohl sexuell als auch asexuell zu reproduzieren, verleiht ihr eine hohe Anpassungsfähigkeit und Widerstandsfähigkeit in einem sich ständig verändernden marinen Umfeld.

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