Sulawesi – die Orchideeninsel im Indonesischen Inselarchipel – ist bekannt für ihre fantastischen Tauchgründe. Das Deutsche Paar Alex Franz und Anna Kirstein betreiben im Norden der Insel ein kleines aber feines Tauchresort: Das Prince John Resort.
Gesamtbewertung
Vom Flughafen Palu aus erreicht man das Resort per PKW innerhalb einer guten Stunde – abhängig von der Verkehrslage. Der Transfer geht reibungslos, die Organisation war einwandfrei. Unser Fahrer, der trotz unserer mehrstündigen Verspätung nichts an seiner guten Laune eingebüßt hat, fährt uns die kurvenreiche Küste unserem Ziel entgegen, dass wir gegen 02:30 Uhr Ortszeit erreichen.
Am Resort angekommen, empfängt uns Anna, die mit Alex zusammen die Leitung des Resorts betreibt. Trotz der frühen Morgenstunden begrüßt sie uns freundlich und ohne viel Umstände werden wir zu unserem Bungalow geführt – ein gemütliches Steinhaus mit beeindruckender Veranda, deren Ausblick wir erst bei Tageslicht richtig erahnen können. Der Bungalow verfügt über einen geräumigen Schlafraum, der über Ventilatoren klimatisiert wird. Ein paar Tage hat es bei uns gedauert, bis wir uns an die tropischen Verhältnisse gewöhnt hatten. Danach war es aber gut auszuhalten.
Über dem Bett schwebt ein großes Moskitonetz, das uns nachts gute Dienste geleistet hat. Bei Dämmerung kommen die blutsaugenden Plagegeister zum Vorschein und selbst die bewährten Anti-Mücken-Spiralen, die bereitgestellt werden, halten die Moskitos abends nicht davon ab, sich hungrig auf die Gäste zu stürzen.
Tatsächlich war es abends so, dass wir es – mit Shorts und T-Shirts sommerlich gekleidet – beim Einbruch der Dunkelheit nicht mehr auf der Terrasse des Bungalows ausgehalten haben. Die Invasion der der Plagegeister war so stark, dass Anti-Mücken-Spiralen nichts ausrichten konnten.
Abends besser lange Kleidung zu tragen
Das Bad ist geräumig und verfügt über eine offene Dusche, Waschbecken und Toilette. Schönes Detail: Das Bad ist offen gestaltet und liegt außerhalb des Wohnbereiches.
Nachdem wir unsere Klamotten eilig verstaut haben, übermannt uns der Schlaf zur späten Stunde.
Am nächsten Morgen, der Jetlag hat uns noch fest im Griff, lassen wir es ruhig angehen und erschließen zunächst in aller Gemütsruhe den Rest der Anlage.
Schöne grüne Anlage
Das Resort bietet aus 15 Bungalows inmitten grüner Vegetation, die in die Hänge der niedrigen Klippen eingelassen wurden. Alle Verandas neigen sich dem Meer zu und bieten zu jeder Tageszeit tolle Ausblicke. Von den Bungalows führt der Weg durch die Vegetation herab zum Mittelpunkt des Resorts: Hier befinden sich das Restaurant, Bar, Tauchbasis und Rezeption ebenso wie der kleine Strand, der aus feinem weißen Korallensand besteht und für die Gäste zahlreiche Liegeplätze mit Schatten spendenden Sonnenschirmen bereithält.
Nachdem wir von den beiden Gastgebern ein weiteres Mal empfangen wurden und die Formalitäten abgewickelt wurden, fragen wir Alex, wann es denn mit dem Tauchen losgehen kann. „Wann immer ihr möchtet“, erhalte ich Antwort – und das ist wortwörtlich zu verstehen. Auch im Bereich der Tauchorganisation steht der Gast im Mittelpunkt; Die Betreiber sind bemüht, jeden Wunsch der tauchenden Gäste umzusetzen – im Rahmen des Möglichen, versteht sich.
Nachdem unsere Tauchklamotten ausgepackt und verstaut sind, werfen wir einen Blick auf den Tauchplan für den nächsten Tag und tragen uns in die Liste ein, ohne zu wissen, was uns genau erwartet. Aber uns stehen 20 Tauchgänge bevor, insofern sollte genug Raum für die schönsten Tauchplätze vorhanden sein.
Soviel schon mal vorab: Alle Tauchgänge haben unsere Wünsche und Vorstellungen mehr als erfüllt
Tauchbasis und Tauchbetrieb
Die Basis verfügt über Warmwasserduschen sowie Damen- und Herrentoiletten sowie zahlreiche Frischwasserbehälter zum Reinigen der Ausrüstung. Auch ein Kamerabecken steht den Gästen zur Verfügung, in die empfindlichen Geräte gewässert werden können.
Leihausrüstung kann vor Ort gegen Gebühr gemietet werden. Dazu zählen auch Tauchcomputer und Lampen. Getaucht wird mit 8-, 12- und 15-Liter Aluminiumtanks, die über INT-Ventile verfügen. Daher empfiehlt es sich, einen eigenen Adapter mitzuführen.
Täglich werden Ausfahrten zu vorgelagerten Tauchspots angeboten, die in maximal 20 Minuten mit den Tauchbooten angefahren werden. Getaucht wird in der Regel in Gruppen bis maximal 6 Personen – ein angenehmer Luxus. Oftmals waren wir auch nur mit 4 Personen im Wasser. Es gibt einige weiter entlegene Tauchgebiete, die per Tagestour angefahren werden. Hierfür wird ein geringer Aufpreis berechnet.
Tauchgebiete
Nach unserer persönlichen Erfahrung sind die Tauchgebiete allesamt zu empfehlen. Von den 20 durchgeführten Tauchgängen an den verschiedensten Tauchspots haben uns alle begeistert. Die Korallen sind üppig und gesund, wie man es selten erlebt. Entsprechend hoch ist die Vielfalt der Arten, die man unter Wasser antreffen kann. Von Makrolebewesen bis hin zu Großfischen wie Weißspitzenriffhaien ist alles möglich.
Zu den örtlichen Spezialitäten zählen Meeresschnecken, Krebstierchen aller Art – ein besonderes Highlight waren hier die bunten Fangschreckenkrebse als auch die seltene Orang-Utan-Krabbe – und viele bunte kleinere Fischarten, die in Schwärmen die Korallenlandschaft übersähen.
Es gibt Fledermausfische, die in kleinen Verbänden regelmäßig am Hausriff entlangziehen und auch größere Gruppen von Süßlippen sind häufig zu sehen. Muränen und Blaupunktrochen sind ebenso keine Seltenheit und in regelmäßigen Abständen sieht man einen Weißspitzenhai in sicherer Entfernung vorbeiziehen
Steilwandtauchgänge
Ein Ausflug zu den entlegeneren Tauchgebieten ist unbedingt zu empfehlen, da hier Steilwandtauchgänge angeboten werden. Auch ein Blick ins Blauwasser lohnt sich, da ab und an auch etwas „Großes“ vorbeizieht. Auch trifft man hier häufig auf große Schwärme pelagisch lebender Fische.
Wir hatten bei jedem Tauchgang tolle Erlebnisse, sodass keiner der Tauchgänge auch nur im Ansatz hätte als langweilig bezeichnet werden können. Zielsicher führten uns die kompetenten Guides zu den „Places of Interest“ und zeigten uns die Highlights des jeweiligen Tauchplatzes.
Und selbst das Hausriff war atemberaubend und zählt für uns eindeutig zu den schönsten Hausriffen, die wir erleben durften. Wunderschöne Korallen und viel Fisch erwarten dort die Taucher; Wer nicht taucht, der kann hier ohne Probleme den gesamten Tag schnorchelnd am Hausriff verbringen – man sollte nur auf der Hut sein, denn beim Schnorcheln kann man sich schnell einen üblen Sonnenbrand auf dem Rücken einfangen – wir sprechen aus eigener Erfahrung.
Die Crew
Dazu gibt es nicht viel zu sagen – oder doch: Nur Positives.
Durchweg gute Noten für die Crew
Das gesamte Personal war stets gut gelaunt, freundlich und zuvorkommend. Wir haben uns selten so gut betreut gesehen und genossen die Zeit in entspannter Atmosphäre umgeben von fröhlichen und hilfsbereiten Menschen. Der Service steht, wie eingangs erwähnt, hoch im Kurs und den Gästen wird nahezu jeder Wunsch von den Lippen abgelesen.
Das Restaurant
Serviert wurde standardmäßig Halbpension mit der man in der Regel gut auskommt. Wen mittags der Hunger treibt, der kann sich kostenfrei an den bereitgestellten Früchten laben. An der Bar lassen sich gegen ein geringes Entgelt leckere Snacks kaufen – Bami Goreng und Nasi Goreng zählen hier zu den angebotenen Leckereien ebenso wie ein unbedingt zu empfehlendes Clubsandwich.
Die Preise sind durchweg moderat und auch Preise für Bier, Wein und Cocktails an der Bar sind gut verträglich, sodass wir abends gerne mit den anderen Gästen an der Bar bei ein oder zwei „Dekobrausen“ über die Erlebnisse des Tages geschwelgt haben.
Alternativen zum Tauchen
Das Resort ist recht abgeschieden, was wir sehr angenehm fanden. Schwerpunkt ist definitiv der Tauchbetrieb. Alles dreht sich um den Wassersport und wer nicht taucht, sollte unbedingt das Hausriff mit Flossen und Tauchmaske erschließen. Es gibt einige kleine Ortschaften, die man zu Fuß erreichen kann. Allerdings sollte die richtige Tageszeit ausgewählt werden, denn in der Mittagshitze ist der Fussweg zur nächst größeren Ortschaft Dongala nahezu unerträglich.
Wer das Umland kennen lernen möchte: Es werden verschiedene Touren angeboten zu den Märkten der umliegenden Städte. In der Nähe befinden sich Dongala als auch die größere Stadt Palu.
Andere Ausflugsziele sind die Wasserfälle Air Terjun Wera. Eine Tagestour zu den Fällen steht ebenfalls im Angebot.
Fazit
Für alle, die ein wenig Abgeschiedenheit und Ruhe suchen, ist das Prince John Resort der ideale Urlaubsfleck. Das schöne Resort mit seinen 15 gemütlichen und einfachen Bungalows mit Ausblick bietet allen notwendigen Komfort ohne viel Schnick-Schnack bei einem soliden Preis-Leistungs-Verhältnis.
Wer Luxus sucht, ist hier sicher falsch aufgehoben – aber wer braucht diesen schon angesichts der Schönheit der Natur vor Ort und der fantastischen Unterwasserwelt. Wir empfehlen die das Prince John Resort gerne weiter.
Weitere Informationen auch online unter princejohn-diveresort.com