Ägypten – Marsa Egla

Lage und Allgemeine Informationen

Marsa Egla liegt etwa 11 Kilometer nördlich von Marsa Alam, direkt am Roten Meer. Diese Bucht zählt zu den beliebtesten Tauchspots der Region, sowohl für Taucher als auch Schnorchler. Dank der geschützten Lage ist der Spot ideal für Taucher aller Erfahrungsstufen. Der Einstieg erfolgt über einen breiten, sandigen Strand und führt in ruhiges, klares Wasser. Die sanfte Strömung und der bequeme Zugang machen Marsa Egla perfekt für entspannte Tauchgänge oder Ausbildungstauchgänge.

Der Einstieg ins Wasser

Der Tauchgang beginnt über den sandigen Einstieg der Bucht, was für Taucher besonders angenehm ist. Man kann direkt von der Küste aus ins Wasser gehen, ohne dass ein Boot benötigt wird. Auf der linken Seite der Bucht befinden sich die nördlichen Riffe, rechts die südlichen. Nach einem kurzen Abtauchen erreicht man in etwa fünf bis zehn Metern Tiefe den sandigen Boden, der mit Seegras bedeckt ist. Diese Seegraswiesen bieten Lebensraum für eine Vielzahl von Meereslebewesen.

Unterwasserwelt

Das Hauptaugenmerk des Tauchspots liegt auf der Biodiversität der Flora und Fauna. In der Mitte der Bucht erstreckt sich ein großes Seegrasbett, welches häufig von Schildkröten und gelegentlich auch Dugongs (Seekühe) aufgesucht wird. Auch wenn Dugongs als eine der Hauptattraktionen gelten, haben wir bei diesem Tauchgang nicht das Glück, eines dieser scheuen Tiere zu sehen. Trotzdem bietet die Unterwasserwelt beeindruckende Erlebnisse. Neben den Schildkröten, die friedlich auf dem Seegras grasen, können wir Fledermausfische, Zackenbarsche, Muränen und kleinere Schwärme von Schnappern beobachten. Wer Geduld mitbringt und ein geschultes Auge, kann auch viel „Kleinzeuchs“ beobachten. Wir entdecken zahlreiche Partnergrundeln, die in perfekter Symbiose mit einem kleinen Knallkrebs ihre Höhle bewohnen und bewachen. Im Seegras selbst lassen sich auch immer wieder Seepferdchen erblicken. Auch haben wir öfters Leopard-Flundern im Sand eingegraben entdeckt. Unser großes Glück war ein Torpedo-Rochen, der allerdings schnell das Weite gesucht hat.

Barben lassen sich mit etwas Glück in größeren Schwärmen entdecken.

Das Riff

Die Riffstrukturen auf beiden Seiten der Bucht sind spektakulär. Sie beginnen in flachen Tiefen und fallen allmählich bis auf etwa 20 Meter ab. Diese Riffwände sind Heimat für eine Vielzahl an Korallen, Hart- und Weichkorallen, die die perfekte Umgebung für kleinere Rifffische und Wirbellose bieten. Wir tauchen auf der südlichen Seite der Bucht entlang und können wunderschöne Anemonen sowie Anemonenfische beobachten, die in Symbiose miteinander leben. Auch die verschiedenen bunten Riffbarsche, die sich zwischen den Korallen tummeln, sind ein Highlight nicht nur für Fotografen.

Strömungsverhältnisse und Sichtweiten

Dank der geschützten Lage in der Bucht sind die Strömungsverhältnisse in Marsa Egla meist moderat bis kaum spürbar, was den Tauchgang sehr angenehm macht. Die Sichtweiten variieren je nach Wetterlage, sind jedoch in der Regel hervorragend und betragen oft 20 bis 30 Meter. An unserem Tauchtag herrschen ideale Bedingungen, und die Sicht ist klar, was uns ermöglicht, die reichhaltige Unterwasserlandschaft in vollen Zügen zu genießen.

Der Blaupunktrochen hat sich bei der Nahrungssuchen nicht stören lassen.

Marine Begegnungen und Highlights

Obwohl wir keine Dugongs gesichtet haben, bietet der Tauchgang in Marsa Egla viele andere aufregende Momente. Besonders beeindruckend waren die riesigen Schildkröten, die in unmittelbarer Nähe des Seegrasfeldes gesichtet wurden. Diese majestätischen Tiere bewegen sich langsam und elegant durchs Wasser, und es war ein in Erinnerung bleibender Moment, ihnen in ihrem natürlichen Lebensraum zu begegnen. Auch die Vielfalt an Rifffischen und die farbenprächtigen Korallen machen diesen Tauchgang zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Der Safetystop und das Ende des Tauchgangs

Nach etwa 50 Minuten Tauchzeit näherten wir uns langsam dem Ende des Tauchgangs. Der Safetystop entfällt: Es ist aufgrund des flachen Tauchprofils noch genug Luft in den Tanks sodass wir gemütlich über wurde das Seegrasfeld zurück zum Einstieg hovern. Während wir die Gelegenheit nutzen, einige kleinere Meeresbewohner wie Krebse und kleine Grundeln zu beobachten, schwimmen wir gemächlich zurück und bewegen uns ins Flachwasser, sodass uns genügend Zeit bleibt, den Safetystop schwimmend durchzuführen. Wir haben es natürlich wieder mal übertrieben und beenden den Tauchgang erst, als wir förmlich im Sand stecken bleiben und gezwungen sind, aufzustehen.

Gesamteindruck

Marsa Egla ist ein fantastischer Tauchspot, der für Taucher aller Erfahrungsstufen viel zu bieten hat. Die Kombination aus leichtem Zugang, abwechslungsreicher Riffstruktur und einer faszinierenden Unterwasserwelt macht jeden Tauchgang zu einem besonderen Erlebnis. Auch wenn die Seekuh sich bei unserem Besuch nicht zeigte, haben uns die Vielzahl an Schildkröten und die artenreiche Fischwelt vollkommen begeistert. Besonders die entspannte Atmosphäre und die ideale Lage für einen sicheren Tauchgang machen Marsa Egla zu einem Muss für jeden, der in der Region Marsa Alam tauchen möchte.
Es wird trotz vermeintlich trister Unterwasserlandschaft nicht langweilig. Mit etwas Geduld lässt sich vieles entdecken – wie weiter oben beschrieben, haben wir Seepferdchen und einen Torpedorochen entdeckt.

2 Kommentare zu „Ägypten – Marsa Egla“

  1. Genauso haben wir den Tauchplatz erlebt – ist übrigens einer unserer Lieblingstauchplätze in der Region rund um Marsa Alam. Wir haben nur noch keinen Torpedorochen dort gesehen, aber dafür einen Gitarrenrochen und natürlich den Dugong 😉

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