Die Meere sind nicht nur der größte Lebensraum auf der Erde, sondern auch die Quelle des Lebens für viele Pflanzen und Tiere.
Auch für uns Menschen sind die Meere als Nahrungsquelle von enormer Bedeutung. In der letzten Zeit haben die Ozeane eher für negative Schlagzeilen gesorgt, denn sie sind überfischt und verunreinigt. Über lange Zeit landeten unzählige Tonnen Kunststoff, Chemikalien und sogar Munition in den Meeren. Der Mensch tat nichts, um solche Verunreinigungen zu vermeiden. Erst jetzt, da die Meere akut gefährdet sind, ergreifen die Anrainerstaaten die Initiative, um die Verschmutzung der Meere zu bekämpfen und künftig zu vermeiden. Auch der Nord- und Ostsee geht es nicht gut.
Plastikmüll als große Gefahr für die Meere
Eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die Meere ist der Plastikmüll. Plastikmüll ist tödlich, wie vor Norwegen und dem US-amerikanischen North Carolina angespülte Wale sowie zahlreiche verendete Meerestiere an der Nordsee beweisen. Im Magen einer der verendeten Wale wurden vier Kilogramm Plastikmüll gefunden, die sich verknotet hatten. Von den toten Eissturmvögeln an der Nordsee hatten 95 Prozent Plastikmüll im Magen. Die Tiere verwechseln das Plastik mit Nahrung. Da es unverdaulich ist, können sie kein Futter aufnehmen und müssen verhungern
Etwa drei Viertel des Mülls im Meer besteht aus Plastik. Von diesem sinken etwa 70 Prozent auf den Meeresgrund, während der Rest sich in den Meeresströmungen sammelt und als gigantischer Müllteppich im Ozean treibt. Dieser Müll wird durch zahlreiche äußere Einflüsse zu Mikroplastik, das über Plankton und Speisefische wieder in der Nahrungskette der Menschen landet. Österreichische Wissenschaftler wiesen im Herbst 2018 erstmals Mikroplastik im menschlichen Körper nach. Welche gesundheitlichen Schäden durch solche Altlasten aus dem Meer entstehen können, ist noch nicht bekannt.
Munitionsaltlasten als tickende Zeitbomben
Neben Plastikmüll machen auch Munitionsaltlasten den Meeren, vor allem der Nord- und Ostsee, zu schaffen. Viele Bomben verfehlten bei Angriffen alliierter Bomber auf Städte an der Küste ihr Ziel und landeten im Meer. Expertenschätzungen zufolge wurden nach dem Zweiten Weltkrieg von den Alliierten 400.000 bis 1,3 Millionen Tonnen Altmunition in der Nord- und Ostsee entsorgt. Allein 65.000 Tonnen Chemiewaffen sollen gemäß dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie in der Nord- und Ostsee lagern.
Auch andere Meere sind von Altmunition kontaminiert. Größere Mengen an Altlasten lagern auch vor den Küsten Italiens, Kanadas, vor Hawaii und vor Puerto Rico. Eine große Gefahr stellt die starke Korrosion der Munitionshüllen dar, da die Gift- und Sprengstoffe mehr und mehr freigesetzt und zu einer ernsthaften Bedrohung für die Meere und ihre Umgebung werden können.
Bei Urlaubern ist die Suche nach Bernstein beliebt. Die gelben Fundstücke sind jedoch nicht immer Bernstein, sondern gefährlicher Phosphor, der aus den Bomben freigesetzt wurde und plötzlich brennen kann. Bereits bei Temperaturen zwischen 20 und 40 Grad kann sich der Phosphor im trockenen Zustand bei Kontakt mit Sauerstoff entzünden. Er erreicht dabei eine Temperatur bis zu 1.300 Grad. Wer tatsächlich glaubt, das „Gold der Ostsee“ gefunden zu haben, sollte seine Fundstücke niemals in Taschen der Kleidung, sondern in einem Glas aufbewahren und nicht in Körpernähe tragen.
Schutz der Meere geht alle an
Jeder kann einen Beitrag zum Schutz der Meere leisten, indem er weitgehend auf Plastik verzichtet und Plastikmüll nicht achtlos wegwirft. An vielen Ferienorten werden Strandsäuberungsaktionen durchgeführt, an denen sich Feriengäste beteiligen können. Verantwortungsvoller Umgang mit dem Plastikmüll bedeutet Nachhaltigkeit und kann dazu beitragen, unsere Meere auch noch für künftige Generationen zu erhalten. Auch der neue Ratgeber des Vorstands der Deutschen Stiftung Meeresschutz zum Thema „Meeresschutz ist machbar“ gibt Hilfestellung.