Bei der Tiefen-Weltmeisterschaft im Apnoetauchen, die zum zweiten Mal in der griechischen Küstenstadt Kalamata stattfand, konnte Anna von Boetticher (SSI Instruktor Trainer) erneut ihr Können beweisen. Mit knapp 150 Tauchern aus über 30 Nationen kämpfte Sie um den tiefsten Tauchgang in verschiedenen Disziplinen.
Leider konnte die Deutsche in diesem Jahr ihr maximales Potential nicht ausschöpfen: zwölf Tage vor Wettkampfstart zog sie sich einen tiefen Schnitt am rechten Fuß zu, der im Krankenhaus genäht werden musste. Anna von Boetticher stellte deshalb ihr Training von der favorisierten Monoflosse kurzfristig auf die Disziplin Free Immersion um, bei der sich der Taucher ohne Flossen an einem Seil herunterzieht.
„Ich hatte mich im Vorfeld wenig um Free Immersion gekümmert und musste jetzt sehr schnell auf eine maximale Tiefe in dieser Disziplin kommen. Das war gar nicht so leicht“ sagte die Berlinerin.
Am Ende entschied sie gemeinsam mit ihrem Trainer Andrea Zuccari mit einem deutschen Rekord einen Testlauf in der „Kalamata Mini Competition“ (ein kleiner Wettkampf der nur wenige Tage vor der WM stattfindet) zu versuchen.
„Andrea hat mir Mut gemacht und mich überredet, 76m FIM zu wagen – fünf Meter tiefer als mein nationaler Rekord, und das praktisch ohne Training“ erklärte Anna. „Ich war ganz schön aufgeregt, aber der Tauchgang hat gut geklappt. Es war mein 25. deutscher Rekord und hat mir trotz der Verletzung neues Selbstvertrauen für die WM gegeben“.
Nur wenige Tage später war es soweit: die Entscheidung für die Wettkampftiefe mit der Monoflosse musste fallen. „Natürlich habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie sehr mich die Schmerzen beim nach oben Schwimmen aus großer Tiefe einschränken würden. Aber ich wusste, ich bin stärker denn je – also habe ich entschieden, trotz allem die Tiefe zu wagen, die ich mir für diese WM vorgenommen hatte: 81m.“ meinte Anna von Boetticher.