Die Arcos da Formosinha sind ein besonderes Highlight für Taucher, die nicht nur nach Abenteuern, sondern auch nach Naturerlebnissen suchen. Der Name selbst verrät bereits einiges über das Erscheinungsbild dieses Tauchgebiets, das für seine beeindruckenden Bögen bekannt ist. Diese Felsformationen schaffen nicht nur eine atemberaubende Unterwasserlandschaft, sondern sind auch der Lebensraum für eine Vielzahl von Meeresarten. Dank der geringen Tiefe ist dieser Spot ideal für Taucher aller Erfahrungsstufen, die die Möglichkeit haben, die unglaubliche Artenvielfalt der Region in einer relativ sicheren Umgebung zu entdecken.
Geografische Lage und Einstieg ins Tauchabenteuer
Der Tauchgang an den Arcos da Formosinha beginnt etwa 150 Meter vor der Küste im Nordosten der Stadt Madalena, die auf der Insel Pico im portugiesischen Azoren-Archipel liegt. Madalena ist bekannt für ihre malerische Lage, umgeben von vulkanischen Landschaften und dem eindrucksvollen Vulkan Pico, dem höchsten Berg Portugals. Die Nähe zum Ozean und die Vielfalt an Unterwasserwelten machen die Region zu einem beliebten Ziel für Taucher aus aller Welt.
Das Riffdach, auf dem der Tauchgang startet, liegt in nur 8 Metern Tiefe und ist somit auch für weniger erfahrene Taucher oder Schnorchler zugänglich. Diese geringe Tiefe ermöglicht lange Tauchgänge ohne die Notwendigkeit komplizierter Dekompressionsstopps, was diesen Spot besonders attraktiv für Hobbytaucher macht. Die Sichtverhältnisse unter Wasser sind in der Regel ausgezeichnet, was die Beobachtung der farbenprächtigen Meeresbewohner erleichtert.
Ein Paradies für Meereslebewesen
Der Tauchgang führt zunächst durch dichte Algenteppiche, die sich über das Riffdach ziehen und eine reiche Vielfalt an Leben beheimaten. Die bunten Teppiche aus Algen sind nicht nur schön anzusehen, sondern bieten auch eine schützende Umgebung für zahlreiche kleine Fische. Hier kann man oft den farbenprächtigen Meerjunker (Coris julis) und den Meerpfau (Thalassoma pavo) beobachten. Beide Fischarten gehören zu den häufigsten Bewohnern dieser Region und sind für ihre intensiven Farben bekannt, die in der klaren, türkisblauen Umgebung des Ozeans besonders gut zur Geltung kommen.
Der erste Bogen oder die „Arkade“, die man während des Tauchgangs durchquert, ist der Zugang zu zwei weiteren, kleineren Arkaden. Diese Durchgänge bieten eine großartige Möglichkeit, die Unterwasserwelt aus verschiedenen Perspektiven zu erkunden und auch größere Fische zu beobachten, die sich in der Nähe der Felswände aufhalten.
Eine Entdeckungsreise entlang des Riffs
Wenn man das Riff umrundet, bieten die abgerundeten Gesteinsbrocken und Felsspalten interessante Verstecke für viele Meeresbewohner. Taucher sollten hier die Augen offenhalten, denn in den Spalten verstecken sich oft faszinierende Arten wie der Azoren-Riffbarsch (Chromis limbata) und die Kanaren-Demoiselle (Abudefduf luridus). Diese Fische sind in dieser Region weit verbreitet und bilden oft kleine Schwärme, die sich um die Felsen gruppieren. Auch wenn sie recht klein sind, beeindrucken sie durch ihre lebhaften Farben und das koordinierte Schwimmen im Schwarm.
Darüber hinaus kann man in den Spalten und unter Felsvorsprüngen auch eine Vielzahl von Muränen entdecken. Diese schlangenartigen Fische sind für ihr eher scheues Verhalten bekannt, doch mit etwas Geduld kann man sie beobachten, wie sie aus ihren Verstecken herauslugen. Muränen sind Meister der Tarnung, ihre Körper sind oft von Flecken und Mustern bedeckt, die sich nahtlos in die Umgebung einfügen. Einige Taucher empfinden das Beobachten dieser geheimnisvollen Kreaturen als besonders aufregend.
Neben den Muränen trifft man hier auch auf verschiedene Arten von Nacktkiemern, farbenfrohen Weichtieren, die für ihre auffälligen Muster und leuchtenden Farben bekannt sind. Diese Schnecken sind ein weiteres Highlight für Taucher, da sie sich langsam über die Felsen bewegen und aufgrund ihrer intensiven Farben leicht zu entdecken sind.
Größere Meeresbewohner in tieferen Gewässern
Mit zunehmender Tiefe verändert sich die Unterwasserlandschaft. In etwa 18 Metern Tiefe kann man regelmäßig größere Fischschwärme antreffen. Besonders beeindruckend sind hier die Schwärme von Zahn-Makrelen (Pseudocaranx dentex). Diese Fische ziehen oft in Gruppen durch die Gewässer und sind für ihre schnelle Schwimmweise und das blitzende Silber ihrer Schuppen bekannt. Die Zahn-Makrelen sind Raubfische, die sich von kleineren Fischen und anderen Meeresbewohnern ernähren, und es ist ein faszinierender Anblick, wie sie elegant durch das Wasser gleiten.
Ein weiteres Highlight für Taucher sind die Runden Stechrochen (Taeniura grabata), die ebenfalls in diesen Tiefen anzutreffen sind. Diese majestätischen Rochen bewegen sich mit scheinbar mühelosen Wellenbewegungen ihrer Flossen durch das Wasser und sind in der Regel in der Nähe des Meeresbodens zu finden. Stechrochen sind dafür bekannt, dass sie sich oft im Sand eingraben, um sich auszuruhen oder auf Beute zu warten. Mit etwas Glück kann man sie beim Jagen beobachten, wenn sie ihre Beute blitzschnell aus dem Sand schnappen.
Nachhaltiges Tauchen und Schutz der Meeresumwelt
Wie bei allen Tauchgängen in der Region spielt der Schutz der Meeresumwelt eine zentrale Rolle. Die Azoren gelten als eines der vielfältigsten marinen Ökosysteme der Welt, und Taucher werden angehalten, sich respektvoll gegenüber der Natur zu verhalten. Es ist wichtig, das empfindliche Gleichgewicht dieses Lebensraums zu erhalten, indem man die Meereslebewesen nicht stört, keinen Müll hinterlässt und darauf achtet, keine Korallen oder andere empfindliche Strukturen zu beschädigen.
Zudem engagieren sich viele Tauchzentren auf den Azoren aktiv im Umweltschutz und bieten Touristen die Möglichkeit, an Aufräumaktionen oder Forschungsprojekten teilzunehmen. Diese Initiativen tragen dazu bei, die Schönheit und den Artenreichtum der Region langfristig zu bewahren.
Fazit: Ein unvergessliches Erlebnis für Taucher
Die Arcos da Formosinha bieten ein einzigartiges Tauchabenteuer, das sowohl Anfängern als auch erfahrenen Tauchern unvergessliche Erlebnisse beschert. Von den bunten Fischarten, die zwischen den Algenteppichen umherziehen, bis hin zu den majestätischen Stechrochen in tieferen Gewässern – dieses Tauchgebiet fasziniert durch seine Artenvielfalt und die abwechslungsreiche Unterwasserlandschaft. Die Kombination aus relativ flachen Tauchbedingungen und der Möglichkeit, seltene und beeindruckende Meeresbewohner zu sehen, macht diesen Ort zu einem absoluten Muss für jeden, der die Unterwasserwelt der Azoren erkunden möchte.
