Faszinierend und erschreckend zugleich: Der Fangschreckenkrebs, über deren Sichtung sich jeder Taucher freut. Doch es ist ein grausamer und erbarmungsloser Jäger.
Teilweise extrem schwer zu entdecken lauert der blitzschnelle Beutegreifer wie der gut getarnte Speer-Fangschreckenkrebs (Lysiosquillina maculata) auf unvorsichtige Beute, um diese mit seinen speerartigen Fangarmen zu harpunieren. Dabei entwickelt der Fangschreckenkrebs extrem hohe Geschwindigkeiten, mit denen er seine Beute betäubt oder gar erlegt.
Es ist ein schauriges Spektakel, bei dem die Beute nicht den Hauch einer Chance hat: Die extrem hohe Geschwindigkeit, mit der die Fangarme der Krebstiere zuschlagen, versetzen die getroffenen Beutetiere oftmals in einen Schockzustand, der sie endgültig ihrem Schicksal weiht. Viele Beutetiere sterben auch direkt durch den Schock, den sie bei den Treffern durch die Fangarme des Fangschreckenkrebses erleiden.
Rekordhalter in Sachen Geschwindigkeit
Mit bis zu 23 Metern pro Sekunden Geschwindigkeit schlägt der Speerarm zu mit einer Wucht ähnlich der einer Pistolenkugel. Die verheerende Wirkung eines solch wuchtigen Aufpralls kann man sich vorstellen: Die rasanten Schläge zerbrechen Panzer anderer Krebstiere, zertrümmern Knochen und zerreißen Gewebe und Bänder von Fischen, auf die der Fangschreckenkrebs eindrischt.
Teilweise sind die auftretenden Kräfte derart stark, dass ganze Gliedmaßen abreißen, wie in dem anschaulichen wenn auch makabren Video deutlich zu erkennen ist.
Unterteilt werden die Fangschreckenkrebse in zwei Kategorien: Die Speerer und die Schmetterer. Die Begründung für die Namensgebung ist relativ einleuchtend und erklärt sich im Grunde von selbst. Ein Speerer spießt seine Beute in der Regel mit seinen zu Speeren geformten Fangarmen, die er blitzschnell hervorschnellen lässt. Oft sind die Fangarme des Tieres mit Widerhaken bewehrt, die den getroffenen Beutetieren keinen Ausweg lassen. Ein naher Verwandter des Speer-Fangschreckenkrebs, Odontodactylus scyllarus, zählt zu den Schmetterern.
Warum wird schnell deutlich: Das Ende seiner Fangarme ist zu „Keulen“ verdickt.
Mit diesen Keulen schlägt der flinke Jäger mit verheerender Zerstörungskraft auf seine Beute ein und zerschmettert dabei alles, was den wuchtigen Einschlägen seiner Fangarme nicht widerstehen kann. Dabei zerbrechen Schalen, Panzer und Knochen.
Der Fangschreckenkrebs ist ein effizienter und gnadenloser Jäger – ganz gleich ob Speerer oder Schmetter – dem kleinere Fische, Krebse und andere Meerestiere zum Opfer fallen.