Brennender Tanker Sounion © EUNAVFOR ASPIDES

Dem Roten Meer droht eine Ölpest

Der in Brand geratene griechisch-registrierte Öltanker Sounion im Roten Meer entwickelt sich zunehmend zu einer erheblichen Umweltkatastrophe. Der Tanker, der etwa 150.000 Tonnen Rohöl transportiert, wurde am 21. August 2024 von Huthi-Rebellen angegriffen, wobei das Schiff schwer beschädigt wurde. Nach einem zweiten Angriff am 23. August brach an Bord ein massives Feuer aus, das bis heute nicht gelöscht werden konnte. Die Lage ist kritisch, da der Tanker mittlerweile nicht nur eine Gefahr für die Schifffahrt darstellt, sondern auch Öl ins Meer zu lecken beginnt, was eine ökologische Katastrophe im Roten Meer auslösen könnte.

Details der Angriffe und der aktuellen Lage

Die Angriffe der Huthi-Rebellen auf die Sounion markieren eine Eskalation in der Region, in der in den letzten Monaten vermehrt Schiffe angegriffen wurden. Die Huthis verwendeten explosive Schnellboote und führten am 23. August gezielte Explosionen durch, die von den Rebellen selbst in einem Propagandavideo festgehalten wurden. Diese Explosionen führten zu schweren Schäden am Tanker, der nun in internationalen Gewässern treibt und als „nukleare Umweltbombe“ beschrieben wird.

Der Tanker liegt etwa 77 Seemeilen westlich des Hafens von Al Hudaydah, und bisherige Bemühungen, die Situation unter Kontrolle zu bringen, wurden durch die aggressive Haltung der Huthis erschwert. Die EU-Militärmission EUNAVFOR Aspides überwacht die Lage, aber das Risiko eines großflächigen Ölaustritts bleibt akut. Sollte das gesamte Öl ins Meer gelangen, würde dies zu einem der größten Ölunfälle der Geschichte führen, vergleichbar mit oder gar schlimmer als die Exxon Valdez-Katastrophe von 1989.

Umwelt- und Navigationsgefahren

Die Gefahr eines Ölaustritts ist nicht nur für die Schifffahrt im Roten Meer, einer der weltweit am stärksten befahrenen Wasserstraßen, von großer Bedeutung, sondern auch für die empfindlichen Meeresökosysteme der Region. Das Rote Meer ist bekannt für seine hohe Biodiversität und seine einzigartigen Korallenriffe, die durch eine Ölpest schwer geschädigt werden könnten. Die Kombination aus den andauernden Bränden und der Leckage stellt eine unmittelbare Bedrohung für diese Ökosysteme dar.

Internationale Reaktionen und Aussichten

Internationale Akteure, darunter die EU und die USA, haben die Lage als äußerst ernst bezeichnet. Die USA haben ihre Besorgnis über die möglichen Auswirkungen auf die maritime Sicherheit und die Umwelt geäußert und davor gewarnt, dass der Vorfall zu einer der größten Ölkatastrophen aller Zeiten führen könnte, wenn nicht umgehend Maßnahmen ergriffen werden. Die Huthi-Rebellen haben jedoch bisher jede Form der Hilfe für den Tanker verweigert und warnen weiterhin Schiffe davor, sich der Sounion zu nähern.

Die Zukunft des Tankers bleibt ungewiss, und die Weltgemeinschaft beobachtet die Entwicklung mit wachsender Sorge. Ein umfassendes Eingreifen wird notwendig sein, um das Schlimmste zu verhindern, aber die politischen und militärischen Spannungen in der Region erschweren die Situation erheblich.

Die Situation um die Sounion zeigt einmal mehr die Verwundbarkeit globaler Handelswege und die schwerwiegenden Folgen, die geopolitische Konflikte auf die Umwelt und die maritime Sicherheit haben können

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