Es sind schöne und doch gleichermaßen grausame Bilder eines großen Hammerhais, die die intelligente und überlegene Jagdtechnik des großen Raubfisches belegen.
Seinen breit ausladenden Kopf nutzt der Knorpelfisch wie einen Metalldetektor – nur viel geschickter. Geschickt wendet der für seine Beute gefährliche Hammerhai seinen Kopf hin und her. Es kommt einem wie ein animalisches Topfschlagen vor. Nur sind es die hochsensiblen Sinne, die dem Jagd „heiß“ oder „kalt“ zuzurufen scheinen. Man erkennt, wie er bei Annäherung an seine Beute immer aufgeregter und dennoch zielgerichteter agiert.
Gefährlicher Jäger dank spezieller Sinne
Dank seiner Elektrosensoren – den lorenzinischen Ampullen – kann der Hai die elektrischen Impulse eines Beuteorganismus auch durch den Sand hinweg wahrnehmen und kann so auch eingegrabene Tiere erkennen, wie das Video deutlich veranschaulicht.
In dem Video geht es einem Stechrochen an den Kragen. Der im Sand versteckte Rochen wird zunächst gewittert, umkreist und dann gestellt.
Der Beutefisch hat keine Chance gegen den gefährlichen Hammerhai: Gefährlich allerdings ist der große Hammerhai (Sphyrna mokarran) für den Menschen weniger. Der Mensch passt nicht in das Beuteschema das Haies. Auch das zeigt das Video: Der auslandende breite Kopf des Hammerhais erinnert an einen Staubsauger, mit dem er Witterung aufnimmt.
Gefährlich für Rochen – weniger für Menschen
Früher wurde insbesondere den großen Hammerhaien ein schauriges Image angedichtet: Als menschenfressendes Monster machte der Raubfisch in den Medien die Runde. Kein Wunder, denn der imposante Meeresräuber bringt es im ausgewachsenen Alter auf bis zu 6 Meter Körperlänge.
Es hat lange gedauert, bis der Hammerhai allmählich sein blutrünstiges Image ablegen durfte. Mehr und mehr gewinnt der zu Unrecht als gefährlich eingestufte große Hammerhai an Reputation zurück: Inzwischen werden Tauchtouren mit den Tieren angeboten und Taucher kehren voller Begeisterung von den Ausflügen zurück. In vielen Regionen, in denen der Hai vorkommt, hat man erkannt, dass ein lebendiger Hammerhai oftmals mehr Geld in die Kassen spült als ein toter.
Und dennoch fallen heute noch Hammerhaie Trophäensammlern und illegaler Fischerei (bei der die Fische wegen ihrer Flossen gefangen werden, siehe auch „Finning“) zum Opfer – trotz der Tatsache, dass der Fisch von der IUCN als bedrohte Art eingestuft wurde.
Trophäenjagd: Seltsame Zurschaustellung vermeintlicher Männlichkeit
Gerade das Trophäensammeln ist ein seltsamer Zeitvertreib, der sich auch noch als Sport bezeichnen darf: Weil der Fisch angeblich gefährlich ist, gilt es als besonders männlich, den Kampf gegen den gefährlichen Raubfisch aufzunehmen. Dank moderner Angelausrüstung bleibt der Fisch garantiert der Unterlegene in dem Zweikampf und die virile Manneskraft kann eindrucksvoll am Haken zur Schau gestellt werden.
Ganz klar: Schöner als tot am Haken ist der vermeintlich gefährliche große Hammerhai doch in seinem natürlichen Umfeld zu beobachten. Wer sich nicht traut, der findet im Internet zahlreiche weitere Videos wie die dargestellten eindrucksvollen Video-Aufnahmen, die vor Bimini entstanden sind.