Helmut Debelius, ein Urgestein der Meeresbiologie und Herausgeber zahlreicher Bände zur Fischbestimmung in allen Meeren dieser Welt, verabschiedet sich nach 30 Jahren Tätigkeit in den Ruhestand.
Nach über 22 Büchern, die ihm nach eigenen Aussagen viel abverlangt haben, sieht er sich nun imstande, sich vom Autorenwesen zurückzuziehen und sich anderen Bestimmungen zu widmen.
Neben zahlreichen sozialen Engagements – so ist Debelius beispielsweise in der Giordano Bruno Stiftung als Beirat aktiv – findet der emeritierte Fachbuchautor und Experte für marine Lebensformen Zeit, sich neuen Dingen zu widmen. Der enthusiastische Naturalist hat sich einen kleinen Traum verwirklicht und einen eigenen Weinberg erstanden. Mit der eigenen Winzerei möchte er Rotwein und Riesling in kleinen Mengen produzieren – biologisch nachhaltig, versteht sich.
Für die Fans von Debelius besteht alles andere als Anlass zur Traurigkeit: Mit den neu hinzugewonnenen zeitlichen Kapazitäten will er wieder ein aus dem Auge verlorenes Herzensthema aufgreifen. So möchte er mit Vortragsreisen den tauchbegeisterten und interessierten Menschen hautnah seine Erlebnisse und Erkenntnisse bei Vorträgen vermitteln.
Ungewöhnlicher Lebenslauf
Helmut Debelius zeichnet wie andere große Meeresexperten ein ungewöhnlicher Lebenslauf aus. Der als Sohn eines Polizeibeamten in Frankenberg geborene Debelius trat zunächst nach Abschluss des Abiturs in die Fußstapfen des Vaters. Während seiner Kommissarzeit war er zeitweise als V-Mann in der Drogenszene aktiv, bis er sich später ganz und gar seiner wahren Berufung widmen konnte: Der Erforschung der Meere und deren Bewohner, der Unterwasserfotografie und der eingehergehenden Tätigkeit als Fachbuchautor.
Er selbst gilt als Entdecker zahlreicher unbekannter Spezies wie beispielsweise dem Hippocampus debelius, einer im Roten Meer vorkommenden Pygmäen-Seepferdchen Art, die nach Debelius benannt wurde.