Auf der Suche nach aufregenden Reisezielen für den eigenen Tauchurlaub, stoßen Suchende oft auf Indonesien. Zu Recht, wie wir finden.
Denn der auch als „Reich der 1.000 Inseln“ bekannte Staat bietet neben wunderschönen Trauminseln ebenso fantastische Tauchreviere, die mit zu den besten Tauchgebieten der Welt zählen. Zu den bekannteren Tauchregionen zählen Borneo, Sulawesi, Bali, Lombok, Komodo und Flores. In jüngster Zeit kamen Regionen und West-Papua, Molukken und die Gili-Inseln, die dem touristisch überlaufenen Lombok vorgelagert sind.
Wer als Taucher bereit ist, die weitere Anreise in Kauf zu nehmen, dem stehen auf dem Indonesischen Inselarchipel wunderschöne Riffe und fischreiche Tauchgründe offen.
Geografie und Klima
Indonesien zählt im Hinblick auf seine Fläche und den rund 255 Millionen Einwohnern zu den größten Staaten Südostasiens als auch der Welt. Das im Äquatorialbereich gelegene asiatische Land bringt es auf 17.508 Inseln mit einer Gesamtfläche von knapp 2 Millionen km². Der äquatoriale Inselstaat erstreckt sich über die Großen und Kleinen Sundainseln, die Molukken als auch bis hin nach Westneuguinea. Bemerkenswert ist dabei die Tatsache, dass Indonesien mit der Ausdehnung bis hin nach Westguinea nicht nur allein zu Asien zählt sondern auch zu Australien.
Trotz oftmals unkontrollierter großflächiger Rodungen in allen Regionen Indonesiens, zählen Indonesiens Regenwälder zu den größten der Welt. Nahezu alle Regionen des Inselstaates sind mit großen zusammenhängenden Regenwaldgebieten bedeckt, da überwiegend immerfeuchtes tropisches Klima vorherrscht. Die Temperatur ist über das Jahr hinweg betrachtet stabil – große Schwankungen bleiben aus. Die Temperaturen liegen im bei 25 °C und 27 °C . Die Bedingungen für üppiges tropisches Pflanzenwachstum sind fast überall optimal.
Gleichzeitig herrscht aufgrund schwacher Winde und hoher Luftfeuchtigkeit fast immer tropische Schwüle , die auf einer vorherrschenden Windstille sowie einer relativen Luftfeuchtigkeit in Höhe von 95 % basiert. Auch die Niederschlagsmengen sind beachtlich: Bis 4.000 mm Regen kommen pro Jahr im Niederschlagsmesser zusammen.
Tauchen auf Indonesien
Die Tauchgebiete und die Möglichkeiten zu Tauchen sind ebenso zahlreichen wie die Inseln des Indonesischen Archipels vielfältig. Dabei ist die geologische Geschichte des jeweiligen Tauchgebiets oftmals charakteristisch für die Beschaffenheit des Spots. Bali hat fantastische Tauchgründe vorzuweisen – so beispielsweise der Tauchplatz Nusa Penida, der berühmt für seine vielen Mantasichtungen ist. Dass Bali jedoch auf eine bewegte vulkanische Geschichte zurückblickt, macht sich auch beim Tauchen und Sonnenbaden bemerkbar: Es gibt wenige Ecken, die nicht den typischen dunklen vulkanischen Sand aufweisen.
Auch an verschiedenen Ecken im Norden Sulawesis verdunkelt der vulkanische Sand die Welt unter Wasser. Der schöpferischen Kraft der Natur tut es aber keinen Abbruch. So ist die Lembeh Strait zu einem Topspot für „Critter“ geworden: Hier im schwarzen Sand tummeln sich Myriaden dieser außergewöhnlichen wie seltsamen Meereslebewesen, von denen zahlreiche noch nicht mal wissenschaftlich entdeckt wurden. Weitere legendäre Tauchgebiete auf Sulawesi sind der Bunaken Nationalpark, Bangka, Selayar und Wakatobi.
Auf Kalimatan, dem indonesischen Teil Borneos, findet man der Küste rund 30 km vorgelagert die Inseln Maratua und Kakaban . Weiter im Osten Indonesiens finden wir die berühmten Tauchgründe der „Insel der Drachen“ – Komodo, auf denen die seltenen Komodo-Warane leben.
Die Molukken finden in jüngster Zeit mehr und mehr Freunde unter Tauchreisenden, die noch echte Abgeschiedenheit suchen – gleiches gilt auch für die Region von Westneuguinea.
Das Tauchen auf Indonesien zeichnet sich noch immer durch seine fantastische Artenvielfalt aus. Hier gibt es sie noch: Die Fischsuppe und die strömungsreichen Tauchgebiete, an denen sich auch gerne Großfische wie Haie, Tunfisch, Rochen & Co. blicken lassen.
Charakteristisch sind auch die gesunden und farbenfrohen Korallengärten. Hier mischen sich bunte Hart- und Weichkorallen im gesunden Verhältnis.
Wer nicht tauchen kann oder möchte, dem bieten sich in den umliegenden sogenannten Hausriffen, die in unmittelbarer Nähe zum gebuchten Resort zu finden sind, ideale Möglichkeiten zum Schnorcheln. Die tropische Unterwasserwelt lässt beim Schnorcheln schnell die Zeit vergessen.
Wirtschaft
Die indonesische Marktwirtschaft steht stark unter dem Einfluss der Regierung. Zahlreiche Großunternehmen befinden sich im Besitz des Staates. Dazu zählen große Minengesellschaften, die unter anderem große Goldminen auf Westneuguinea betreiben. Entsprechend hoch ist auch der Anteil an den Exportprodukten: Gold, Kupfer als auch Nickelerz zählen zu den Exportschlagern sowie Flüssigerdgas. Indonesien zählt zu den größten Flüssigerdgas-Exporteuren . Aber auch Mineralien und Textilen werden in großen Mengen von Indonesien ins Ausland verfrachtet.
Im Agrarbereich werden das ökologisch umstrittene Palmöl, Kakao, Reis aber auch Tee, Kaffee und Kautschuk produziert. Das Öl der in riesigen Monokultur-Plantagen gewonnenen Ölpalme wird unter anderen zur Gewinnung für Biosprit verwendet, das für die Nutzung in der EU freigegeben wurde, obwohl die EU-Behörden über die skandalösen Zustände bei der Gewinnung der Agrarflächen im Bilde sind: Großflächige Rodungen im Vorfeld waren notwendig. Ohne Rücksicht auf die Umwelt und Natur fielen Hektar um Hektar alter Primärwälder der gefräßigen Kettensäge oder der Brandrodung zum Opfer. Geschützte Tierarten wie der seltene Orang Utan, Tiger und Elefant verloren nicht nur ihre Heimat sondern auch in vielen Fällen ihr Leben.
Ein bis heute bestehendes prekäres Umweltproblem ausgelöst durch den international hohen Bedarf an Palmöl.
Der Tourismus ist ein weiterer wichtiger Wirtschaftssektor. Zahlreiche Regionen ziehen Touristen an: Insbesondere Bali erfährt einen enormen Boom, was für die kleine Insel zur Belastungsprobe wird.
Indonesien bietet viele Sehenswürdigkeiten: Nationalparks, UNESCO-Weltkulturerbe, Inselschönheiten und belebte Großstädte prägen den abwechslungsreichen Charakter des Inselstaats.
Nicht zuletzt sind es die eingangs bereits erwähnten Tauchgebiete auf Sulawesi, Borneo als auch rund um Komodo und Bali, die Tauchbegeisterte aus aller Welt nach Indonesien ziehen.
Anreise
Je nach Reiseziel bieten sich unterschiedliche Reiseziele an. Zu den asiatischen Flugknotenpunkte zählen Honkong, Singapur als auch Jakarta selbst. Von Deutschland aus geht die Anreise oftmals über Singapur und von dort aus weiter über Jakarta.
Viele ehemals abgeschiedene Regionen auf Indonesien rüsten nach – teils mit internationaler Anbindung. Manado, Balikpapan (auf Borneo), Palu auf Sulawesi und Yogyakarta werden teilweise bereits über Singapur direkt angeflogen. Wer entferntere Ziele auf Indonesien ansteuern möchte, der wird in der Regel über Jakarta anreisen. Von hier aus geht es mit kleineren Maschinen bis in weit entlegene Regionen. Dabei sind die Reise- als auch die Wartezeiten zu berücksichtigen. Eine gute Planung der Anreise schützt vor unnötigen Strapazen und hilft bei der Akklimatisierung.
Denn je nach Region kann die Anreise nach Indonesien schon mal bis zu 50 Stunden dauern. Da lohnt es sich, einen Zwischenstopp – beispielsweise in Singapur – einzulegen.