Madeira – Club Naval

Der Club Naval ist nicht nur beliebtes Wassersportzentrum Funchals sondern gleichzeitig auch der Name eines interessanten wie sehenswerten Tauchplatzes.

Unweit der Uferzone geht es hinab und wir stoßen zunächst auf sandigen Untergrund, der hier und da von größeren Felsblöcken durchzogen ist.

Hier tummeln sich bereits die ersten lebendigen Attraktionen: Zwischen Felsspalten tummeln sich atlantische Meerspinnen, lat.: Stenorhynchus seticornis – sobald sie uns entdecken, huschen sie tiefer zwischen die schützenden Felsen.

Fürst-August-Muräne

An anderen Stellen ruhen auf Felsen Fürst-August-Muränen mit weit aufgerissenem Maul und warten auf Entdeckung. Vorsichtig können wir nahe herantauchen, ohne dass die aalartigen Fische zurückschrecken.

Fugen und Gräben durchziehen das Plateau

Kaum merkbar fällt der flache Sandboden gen Süden ab und in nicht allzu großer Distanz eröffnet sich ein breites Felsplateau, das in westlicher Richtung von Furchen und Gräben durchzogen ist.

Bereits hier begegnen uns die ersten Fischschwärme – zumeist Geißbrassen in noch geringer Zahl. Zu unserer rechten sucht ein atlantischer Adlerrochen schnell sein Heil in der Flucht – offensichtlich haben wir seine Ruhe gestört und er scheint wenig gewillt sich von uns weiterhin beeinträchtigen zu lassen. Mit ruhigen Schlägen seiner „Flügel“ entzieht er sich uns, ohne dass wir auch nur annähernd eine Chance hätten, sein Tempo mithalten zu können.

An der Felskante geht es hinab

Es geht weiter in südlicher Richtung, dann erreichen wir eine breite Felskante, an der wir auf rund 23 Meter hinabtauchen. Die Felsen sind an dieser Stelle besonders beeindruckend. Im diffusen Licht wirken Sie wie ineinander verwachsene kantige Gesteinssäulen.

Als sich die Insel Madeira über mehrere vulkanische Phasen aus dem Ozean erhob, erstarrten die flüssigen Gesteinsmassen der ausgetretenen Lava durch Abkühlung und formierten sich zu diesen seltsamen kristallinen Gebilden, die inzwischen mit vielen bunten Schwämmen überwachsen sind.

Wir lassen die Formation hinter uns und tauchen mit der rechten Schulter am Fels entlang, als plötzlich ein Schatten vom Felsplateau herüberzieht und uns die Sicht verdunkelt: Ein gigantischer Fischschwarm kreuzt unsere Bahn.

Wie viele Fische es sind, lässt sich kaum erahnen – es müssen etliche hundert sein. Um welche Fische es sich handelt, entgeht uns leider, wir sind zu sehr mit Staunen beschäftigt, als dass wir uns die Fischart Gedanken machen.

Was für ein fantastisches Erlebnis dieses großartige Naturschauspiel darstellt.

Wir tauchen unter dem Schwarm hindurch und umrunden die Felsformation, tauchen dann wieder in nördlicher Richtung weiter. Langsam wird es flacher und wir erreichen ein weiteres Felsplateau.

Im flacheren Bereich begegnen uns noch weitere Brassen und aus dem Nichts taucht ein Drückerfisch auf, der allem Anschein nach an die „Gäste“ unter Wasser gewöhnt scheint.

Neugierig und fordernd: Der Drückerfisch

Fast zutraulich kommt er auf wenige Zentimeter heran. Dann schwimmt er wieder davon, nur im nächsten Moment wieder unsere Nähe zu suchen. Zwar macht er keinen bedrohlichen Eindruck – es kommt allerdings der Verdacht auf, dass er hin und wieder gerne mal angefüttert wird.

Wir lassen den neugierigen Gesellen hinter und begeben uns in Richtung Sicherheitsstop.

Damit endet unser Tauchgang bei Club Naval, den wir in bester Erinnerung behalten werden.

Fazit

Club Naval ist ein Tauchgang, der viele Überraschungen bereithält. Es gibt ausreichend Leben hier in diesem besonderen Areal und wer sich für interessante Felsformationen unter Wasser begeistern kann, wird hier einen tollen Tauchgang erleben. Die Sicht ist nicht immer die beste – es gibt eine Menge Schwebeteilchen, die die Sicht beeinträchtigen.

Das führt schon mal dazu, dass einem das ein oder andere Detail entgeht: Fast hätten wir den Adlerrochen nicht mehr gesehen im trüben Licht und auch einen riesigen Fisch konnten wir nur noch schemenhaft wahrnehmen – wir wissen bis heute nicht, was es war.

Eine Seespinne verharrt auf dem Felsblock

Fakt ist aber: Es gibt jede Menge Leben unter Wasser und das macht den Tauchplatz geradezu zur Pflicht. Geringe Strömungen sorgen insgesamt für einen entspannten lohnenswerten Tauchgang.

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