Teil der Attraktion des bekannten Tauchplatzes im Süden der Insel Madeira sind die großen Zackenbarsche des Schutzgebietes Garajau – etwas weniger bekannt ist der Tauchplatz Garajau Wall.
Wir tauchen an der Stelle ab, wo man normalerweise auch die Begegnung mit den Zackenbarschen sucht. Und wie aus dem Nichts begegnet uns wieder einer der großen Fische – wie gewohnt zeigt auch dieses Tier mal wieder wenig Scheu vor uns Tauchern.
Neugierig beäugt er uns – fast wie ein handzahmer Dackel sucht der große Raubfisch die Nähe zu den Tauchern. Wir spenden ihm heute aber keine allzu große Aufmerksamkeit und wenden uns dem eigentlichen Ziel unseres Tauchgangs zu.
Und so geht es weiter in nordöstlicher Richtung. Unsere Gruppe erreicht schon nach kurzer Zeit die ersten Ausläufer der Steilküste, die hier unter Wasser liegen.
Deutlich sind die Lavaformationen erkennbar, die über die Jahrtausende vom „stetigen Tropfen“ gehöhlt und geformt wurden. Die Dünung und Strömung des Ozeans haben ihre Spuren hinterlassen und die geschichteten Strukturen des erstarrten Felsen freigelegt.
Die abfallenden Wände lassen uns ehrfürchtig erstarren: Nur vage lässt sich unter Wasser die gewaltige erdzeitliche Geschichte der Insel Madeira erahnen
Im diffusen Licht unter Wasser erscheint die Landschaft geradezu mystisch…
Die Flussrichtung des erkalteten Lavastromes ist noch deutlich erkennbar und gibt Aufschluss über die etwaige Lage des ehemaligen Eruptionszentrums.
Wir tauchen vorbei an den schroffen Felsmassen, umrunden turmähnliche Gebilde aus Stein. An manchen Stellen stößt man auf würfelförmige Felsblöcke, die vermutlich als Bruchsteine von der Steilküste herab ins Meer gestürzt sind.
Die gesamte Szenerie an der Garajau Wall hat tatsächlich ein bisschen etwas von einer Mondlandschaft, wären da nicht die zahlreichen Meerestiere, die uns immer wieder begegnen und der Ödnis Leben einhauchen.
Wir sehen immer wieder kleinere Barsche – ebenso die zahlreich vertretenen Meerpfauen, die hier recht zahlreich anzutreffen sind. Obwohl die Tiere von der Farbgebung eher tropisch anmuten, kommen sie in den kalten Gewässern den Atlantiks vor. Aber auch größere Schwärme gibt es auch hier wieder zu sehen:
Grunzer und Bindenbrassen runden das Landschaftsbild ab: Die Fische haben sich zu einem größeren Schwarm zusammengefunden.
Nach gut 50 Minuten ist der Zauber leider vorbei. Wir „kratzen“ an der Sicherheitsreserve unserer Tauchflaschen und so sehen wir uns gezwungen, diesen schönen Tauchgang beenden zu müssen.
Tipp: Weitere Infos und Berichte findet Ihr auch in unserem Madeira-Special.