Moorea – Opunohu Canyons

Sie zählt zu den schönsten Flecken der Insel Moorea und liegt in unmittelbarer Nähe der Cooks Bay: Die Opunohu Bucht. Der malerische Fleck diente nicht nur endlosen Selfie- und Foto-Arien als atemberaubende Kulisse, sondern war auch Schauplatz der Dreharbeiten des 1984 gedrehten Films „Die Bounty“. Und nicht nur über Wasser erstreckt sich die ganze Schönheit der Opunohu Bay – auch unter Wasser schlummert ein wahrer Naturschatz, der bei Tauchern aus aller Welt hoch im Kurs steht.

Malerischer Spot: Die Opunohu Bucht

Die Opunohu Canyons, die auch unter dem Namen Lemon Shark Valley (benannt nach den dort vorkommenden Zitronenhaien).

Der Tag beginnt früh. Die ersten Sonnenstrahlen malen sanfte Goldtöne auf die Oberfläche der Opunohu-Bucht. Umgeben von den majestätischen, grünen Bergen Mooreas, die sich steil in den Himmel erheben, spürt man bereits beim ersten Blick die Magie dieses Ortes. Die Stille des Morgens wird nur durch das sanfte Plätschern des Wassers unterbrochen, als das Tauchboot langsam über die Lagune gleitet. Die klare Sicht auf das türkisfarbene Wasser lässt erahnen, was sich darunter verbirgt: eine geheimnisvolle Welt voller Wunder.

Der Sprung ins Abenteuer

Mit einem leichten Platschen trifft Wasser auf den Neoprenanzug – Neopren auf Wasser, als wir rückwärts vom Boot ins Wasser gleiten. Sofort umhüllt uns die angenehme Kühle des Ozeans, und die Geräusche der Welt über Wasser verstummen. Unter uns erstreckt sich eine scheinbar endlose Tiefe, die in faszinierenden Blau- und Türkistönen leuchtet. Der Abstieg beginnt langsam, und mit jedem Meter, den wir tiefer sinken, öffnet sich eine neue Dimension – die Unterwasserwelt der Opunohu Canyons.

Das Eintauchen in die Canyons

Schon bald erreicht unsere Gruppe den Eingang zu den Canyons. Die Unterwasserlandschaft hier ist markant: tiefe Schluchten, geformt durch Jahrhunderte der Erosion, ziehen sich wie Straßen durch das Korallenriff. Wir gleiten durch enge Passagen, umgeben von Wänden, die mit einer Vielzahl von Korallen bedeckt sind. Jede Riffkante, jede Überhangstruktur bietet neuen Lebensraum für unzählige Lebewesen.

Auf Patrouille

Ein Kaleidoskop des Lebens

Während wir weiter durch die Canyons bewegen, werden wir von einem Schwarm bunter Fische begleitet, die in perfekten Formationen um uns herumschwimmen. Plötzlich blitzt es auf – ein Napoleon-Lippfisch, mit seiner massiven Gestalt und den auffälligen Farben, kreuzt unseren Weg. Weiter vorne entdecken wir eine majestätische Meeresschildkröte, die gemächlich durch das Wasser gleitet, scheinbar unbeeindruckt von den neugierigen Tauchern. Sie bewegt sich elegant und ruhig, als wäre sie der Hüter dieser alten, geheimnisvollen Schluchten.

Die Begegnung mit den Haien

Plötzlich kommt Bewegung in das Wasser. Aus den Tiefen der Canyons tauchen mehrere Schwarzspitzen-Riffhaie auf, ihre eleganten Körper gleiten lautlos durch das Wasser. Die Spannung steigt, doch gleichzeitig verspüren wir eine tiefe Ehrfurcht vor diesen majestätischen Kreaturen. Sie scheinen uns kaum zu bemerken, ziehen in gemächlichem Tempo an uns vorbei, als würden sie das Gebiet patrouillieren. Das Adrenalin pumpt, doch es gibt keinen Grund zur Angst – es ist ein Moment purer Harmonie zwischen Mensch und Tier.

Unsere Blicke folgen den Raubfischen bis sie aus unserem Sichtfeld verschwinden und wir richten wieder unsere Aufmerksamkeit nach vorne, als ein sich ein großer Schatten von rechts in unser Sichtfeld bewegt. Während unsere Augen noch ergründen, was das da vor uns ist, gibt Guide Philippe das uns allen vertraute Taucherzeichen „Hai“ – so groß wie das Tier ist, kann es allerdings kein Schwarzspitzen-Riffhai sein, nein… wir sind tatsächlich völlig fassungslos über das Glück, das uns gerade ereilt: Vor uns schwimmt ein riesiges Zitronenhai. Unfassbar!

Unser Hailight: Zitronenhai

Das Ende eines unvergesslichen Tauchgangs

Langsam beginnt der Aufstieg, und mit ihm kehrt das Bewusstsein für die Welt über Wasser zurück. Ein letzter Blick zurück auf die geheimnisvollen Canyons, die nun unter uns verschwinden, dann erreichen wir unseren Platz für den Safety-Stop. Wir haben nun ein paar Minuten Zeit, das Erlebte auf uns wirken zu lassen. Zu wenig Zeit, definitiv und im Nu durchbrechen wir die Oberfläche. Die warme Sonne, die frische Luft und das Rauschen des Meeres empfangen uns zurück in die Realität, doch die Erlebnisse der letzten 50 Minuten haben sich tief in unser Gedächtnis eingebrannt.

Er jetzt realisieren wir, was für ein Erlebnis wir gerade hatten!

Als wir schließlich wieder auf dem Boot sitzen und die Ausrüstung auseinanderbauen, blicken wir noch einmal zurück auf die Opunohu-Bucht. Uns ist klar, dass wir hier etwas Besonderes erlebt haben – eine Reise in eine andere Welt, die uns noch lange begleiten wird. Die Opunohu Canyons sind mehr als nur ein Tauchplatz; sie sind ein lebendiges Naturschauspiel, das sich in seiner vollen Pracht nur denjenigen offenbart, die den Mut haben, es zu entdecken.

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