Neben Woodhouse-, Thomas- und Gordon Reef befindet sich auch das bekannte Jackson Reef in der Straße von Tiran, die an den nördlich gelegenen Golf von Akaba grenzt.
Jackson Reef ist das nördlichst gelegene Riff bei Tiran und ist auch über Wasser bekannt wegen seines fragwürdigen „Wahrzeichens“: Einem zypriotischen Frachter, der in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts havarierte. Ein Teil des Frachters brach von Heck weg und versank im Meer, wo heute noch die Spuren der Havarie zu entdecken sind.
Der Bekanntheitsgrad des Riffes fordert mitunter seinen Tribut: An den Festankerplätzen hängen die Safariboote von der Naama Bay wie die Weinbeeren an der Traube und entsprechend groß ist der Andrang an Tauchern.
Je nach Jahreszeit wird es dann auch schon wieder ruhiger, aber dass das Riff bei Tauchern besonders beliebt ist, lässt sich schon allein der hohen Besucherzahlen wegen nicht leugnen.
Der Trubel ist aber begründet. Es ist ein wirklich prächtiges Riff, das zahlreiche üppige Korallen und Gorgonien beheimatet und mitunter aufregende Drifttauchgänge zulässt.
Die Strömung kann teilweise recht heftig werden; insbesondere bei Flut ist Vorsicht geboten.
Attraktionen des Riffs
Zu sehen gibt es recht viel: Abgesehen von den üblichen Rifffischen wie Fahnenbarsche, Drücker und Doktorenfische trifft man recht häufig auf Meeresschildkröten.
Auch werden Barrakudas gesichtet und mit etwas Glück gibt es auch pelagische Fische, die sich in der Strömung treiben lassen.
Dazu zählen des Öfteren Weißspitzenriffhaie – Triaenodon obesus. Gelegentlich sind auch graue Riffhaie – Carcharhinus amblyrhynchos – zu sichten. Diese scheuen aber in der Regel den Tauchbetrieb, beziehungsweise die Atemblasen der Taucher.
Seltener trifft man auch auf Hammerhaie – jedoch sollte man sich von den vollmundigen Versprechen manch eines Tauchveranstalters nicht allzu viel versprechen: Trotz wiederholter Tauchgänge bei Thomas Reef, Gordon-, Woodhouse und Jackson haben wir bisher keinen einzigen Hammerhai ausmachen können.
Da stehen die Chancen bei Elphinstone Reef sicher deutlich höher, insbesondere wenn man spät im Jahr anreist.
Äußerst selten werden sogar Sichtungen von Tigerhaien berichtet.
Für Fortgeschrittene
Das Jackson Reef ist aufgrund der isolierten Lage in der Meeresstraße von Tiran von vielen Meeresströmungen umspült. Bei wechselnden Gezeiten treten hin und wieder Phänomene auf, die von den Tauchguides beschönigend als „Waschmaschine“ bezeichnet werden, womit Wasserverwirbelungen und Strudelgebilde gemeint sind, die für Taucher äußerst bedrohlich werden können.
Daher sei das Riff nur fortgeschrittenen Tauchern angeraten. Wer sich mit Tarierung und dem eigenen Equipment sicher fühlt und eine zuverlässige Tauchbasis gewählt hat, der kann sich am Jackson Reef auf tolle Tauchgänge freuen.