Klimaretter Seegraswiese

Seegraswiesen als Klimaretter

Seegraswiesen spielen eine entscheidende Rolle für den Ozean und das Klima. Ihre Bedeutung geht weit über ihre Schönheit und ihre Funktion als Lebensraum für zahlreiche Meerestiere hinaus.

Biodiversität und Lebensraum

Seegraswiesen sind Hotspots der Biodiversität. Sie bieten Schutz, Nahrung und Laichplätze für eine Vielzahl von Fischarten und anderen Meeresbewohnern. Studien zeigen, dass sie bis zu zehnmal mehr Arten beherbergen können als benachbarte Sandflächen. Dies macht sie zu unverzichtbaren Kinderstuben und Jagdrevieren für Fische wie Heringe, Dorsche und Plattfische​.

Kohlenstoffspeicherung

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Fähigkeit von Seegraswiesen, Kohlenstoff zu speichern. Sie binden CO₂ effektiver als viele andere Ökosysteme und tragen damit zur Minderung des Klimawandels bei. Seegraswiesen können bis zu 30-mal mehr Kohlenstoff pro Flächeneinheit speichern als tropische Regenwälder​​. Diese Kohlenstoffspeicherung hilft, den Treibhauseffekt zu reduzieren und trägt zur Stabilisierung des globalen Klimas bei.

Intakte Seegraswiesen: Kinderstube für den Fischnachwuchs und grüne Lunge

Wasserqualität und Küstenschutz

Seegraswiesen tragen auch zur Verbesserung der Wasserqualität bei. Sie filtern Nährstoffe aus dem Wasser und verhindern so die Überdüngung, die zu schädlichen Algenblüten führen kann. Darüber hinaus verringern sie die Konzentration potenziell gesundheitsschädlicher Bakterien wie Vibrionen im Wasser, was besonders in Küstengebieten von großer Bedeutung ist​.

Durch ihre dichten Wurzelsysteme stabilisieren Seegraswiesen den Meeresboden und schützen Küsten vor Erosion. Sie reduzieren die Kraft der Wellen und verhindern den Verlust von Sand während Sturmfluten. Dies macht sie zu natürlichen Verteidigern gegen den steigenden Meeresspiegel und extreme Wetterereignisse)​.

Bedrohungen und Schutzmaßnahmen

Trotz ihrer wichtigen ökologischen Funktionen sind Seegraswiesen stark bedroht. Jährlich gehen etwa sieben Prozent der weltweiten Seegrasflächen verloren, hauptsächlich aufgrund menschlicher Aktivitäten wie Küstenentwicklung, Verschmutzung durch landwirtschaftliche Abwässer und Überfischung. Der Einsatz von Düngemitteln verringert die Lichtverfügbarkeit, die für das Wachstum des lichtabhängigen Seegrases entscheidend ist​.

Um den Rückgang der Seegraswiesen zu stoppen, sind gezielte Schutzmaßnahmen notwendig. Dies beinhaltet die Reduktion von Schadstoffeinträgen, nachhaltige Fischerei und aktive Wiederansiedlungsprojekte. In der südlichen Ostsee beispielsweise werden verschiedene Methoden zur Wiederansiedlung von Seegras getestet, um die Kohlenstoffspeicherung und die Biodiversität zu erhöhen​.

Fazit

Seegraswiesen sind unverzichtbare Ökosysteme, die einen erheblichen Beitrag zum Klimaschutz, zur Erhaltung der Biodiversität und zur Verbesserung der Wasserqualität leisten. Der Schutz und die Wiederherstellung dieser marinen Lebensräume sind entscheidend für eine nachhaltige Zukunft der Ozeane und des globalen Klimas.

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