Du bist gerade aus dem Tauchurlaub zurück – die Erinnerungen an die packenden Taucherlebnisse dümpeln noch in deinem Kopf und der Urlaubsblues stellt sich gerade wieder ein. Da appelliert deine noch im Tauchrucksack verstaute Tauchausrüstung an dein Gewissen: „Pack mich aus, wasch mich, pfleg mich!“ – auch wenn die Motivation fehlt, die Tauchausrüstung solltest Du reinigen und pflegen, bevor Du sie wieder einlagerst.Auch wenn Du dich danach sehnst, die Ausrüstung einfach im Schrank verschwinden zu lassen, weißt Du im Grunde genau, wie wichtig es ist, deine Tauchausrüstung ordentlich zu reinigen und zu pflegen. Dies ist nicht nur entscheidend für deine eigene Sicherheit im Hinblick auf künftige Tauchgänge, sondern verlängert auch die Lebensdauer deiner Ausrüstung erheblich.
Es hilft nichts: Einfach den inneren Schweinehund überwinden und machen.
Reinigung der Tauchausrüstung
Die Reinigung deiner Tauchausrüstung ist ein unverzichtbarer Schritt, um sie in optimalem Zustand zu halten. Sand, Schmutz und Salzablagerungen, die sich während deines letzten Tauchabenteuers in und an der Tauchausrüstung angesammelt haben, müssen entfernt werden, um die Ausrüstung zu schonen und vor Schäden zu bewahren. Dies ist besonders wichtig für empfindliche Geräte wie Kameragehäuse, Blitze, Atemregler, Tauchjackets und Tauchcomputer, da Verschmutzungen und Salzreste ihre Funktionalität beeinträchtigen können.
Glücklich schätzen können sich Besitzer einer Badewanne, da die Ausrüstung hier gut in einer geeigneten Spüllösung eingeweicht werden kann. So kannst Du sicherstellen, dass auch jeder Fleck deiner Tauchausrüstung genügend Wasser abbekommt, damit sich auch die hartnäckigen Ablagerungen lösen lassen.
In die Reinigungswanne kannst Du ein paar Spritzer Spülmittel hinzugeben, achte aber darauf, dass es nicht zu viel ist: 1-2 Esslöffel auf eine halbvolle Badewanne sollten ausreichen. Wenn Du magst, kannst Du noch ein paar Tropfen Desinfektionsmittel hinzugeben. Der VDST hat hier einen Lösungsanteil von 1% empfohlen.
Bitte beachten: Die erste Stufe deines Atemreglers muss IMMER außerhalb des Wassers und über dem Wasserspiegel gelagert sein. So verhinderst Du Schäden an deinem Atemregler. Auch solltest Du kein heißes Wasser nutzen, da sich die empfindlichen Ventile und Membranen verformen können, was zu Fehlfunktionen führen kann.
Geduld mit der Reinigung
Der Reinigungsprozess kann je nach dem Grad der Verschmutzung mehrere Tage in Anspruch nehmen, weil es Zeit benötigt, die Tauchausrüstung zunächst gründlich einzuweichen. Dies ist besonders für hartnäckige verkrustete Salzanhaftungen wichtig, die sich ansonsten nicht lösen würden.
Zuerst sollten die empfindlichen Geräte gereinigt werden, gefolgt von den weniger anfälligen Teilen wie ABC-Ausrüstung, Neoprenanzug, -schuhen und Flossen. Während der gesamten Reinigung ist es wichtig, das Wasser regelmäßig zu wechseln und die Ausrüstung gründlich auszuspülen.
Achja: Neonprenteile kannst Du auch im Schonwaschgang in der Waschmaschine reinigen. Dabei ist aber darauf zu achten, dass die Neoprenausrüstung nicht geschleudert wird.
Nach der Reinigung kommt die zeitaufwändige Trocknungsphase. Oft gestaltet es sich schwierig, in der Wohnung einen trockenen Ort zu finden, an dem die Ausrüstung aufgehängt werden kann, ohne dabei die Hütte unter Wasser zu setzen. Dieser Schritt kann ebenfalls einige Zeit in Anspruch nehmen. Und bis der letzte Neonprenfüßling wieder trocken im Keller oder auf dem Dachboden verstaut werden kann, kann schon mal je nach eigener Gewissenhaftigkeit eine Woche vergehen.
Doch, wie es so schön heißt: Nach dem Tauchurlaub ist vor dem Tauchurlaub. Um den nächsten Tauchgang sicher und unbeschwert genießen zu können, ist es von entscheidender Bedeutung, deine Ausrüstung nicht nur regelmäßig zu warten, sondern auch gründlich zu reinigen und zu desinfizieren.
Hygiene bei der Tauchausrüstung
Nicht nur die Reinigung der Tauchausrüstung ist essentiell sondern auch die Hygiene, denn hier geht es um deine Gesundheit. Dabei steht nicht nur die uneingeschränkte Funktionsfähigkeit deiner Ausrüstung sondern tatsächlich der Befall durch Keime oder Pilze. Und diese, sofern sie erstmal ihren Weg in oder auf deine Tauchrüstung gefunden haben, erfreuen sich sehr über die idealen Lebensbedingungen, die sie hier vorfinden.
Das feuchtwarme Klima innerhalb deiner Tauchausrüstung schafft ideale Bedingungen für das Wachstum von Pilzen und Keimen. Gerade die Teile deiner Ausrüstung, die oft übersehen werden, wie Atemregler und Jackets, sind anfällig für Schmutzreste und Bakterien. Diese können nicht nur gesundheitsschädlich sein, sondern auch zu gefährlichen Fehlfunktionen deiner Tauchausrüstung führen. Sandkörner können Dichtungen blockieren, und Schmutzablagerungen können die Luftein- und -auslässe behindern. Aber noch unschöner ist es, wenn Du beim nächsten Tauchgang aus deinem Atemregler einen Schwung Pilze oder Keime in deine Lunge ziehst.
Auch das Innere der Tauchblase deines Jackets kann ein ideales Zuhause für Keime und Schimmelpilze werden, wenn es nicht regelmäßig gereinigt wird. Wer schon einmal eine ungepflegte Tauchblase gesehen hat, die längere Zeit in Gebrauch war, wird sich beim nächsten Mal überlegen, ob er nicht nach der Tauchreise eine gründliche Reinigung vornehmen wird.
Die gute Nachricht ist, dass die Reinigung deiner Tauchausrüstung weder kompliziert ist, noch teure professionelle Dienstleistungen erfordert. Dennoch sollte nicht vergessen werden, dass eine gründliche Reinigung die regelmäßige Wartung nicht ersetzt.
Wenn du deine Tarierweste und andere wichtige Ausrüstungsgegenstände regelmäßig reinigst, pflegst und wartest, steht dem ungetrübten Tauchvergnügen beim nächsten Tauchgang nichts mehr im Wege. Du kannst mit gutem Gewissen und einer „sauberen Weste“ sicher deinem Hobby nachgehen und die Unterwasserwelt erkunden.
Und: Die Tauchausrüstung erfreut sich bei regelmäßiger Reinigung auch einer deutlich besseren Langlebigkeit und Du bewahrst sie und Dich selbst vor Schäden.