Scheue Kontaktaufnahme
Weiß-, Schwarzspitzenriffhaie sowie graue Riffhaie halten beim Tauchen meist respektvollen Abstand. Ein Anschwimmen ist kaum möglich, da die Tiere sofort die Flucht ergreifen. Es sind oft die Atemblasen der Taucher, die die Haie schrecken.
Bei größeren Haiarten wie beispielsweise dem Weißspitzenhochseehai ist das Verhalten anders geartet.
Der unter dem lateinischen Namen Carcharhinus Longimanus bekannte Hochseehai begegnet dem Taucher mit deutlich ausgeprägter Neugier – fast schon begierigem Interesse. Das Tier kommt dabei oft recht nah, um das „Objekt des Interesses“ aus nächster Nähe einer gründlichen Sinnesprüfung zu unterziehen. Dennoch hält dieser als potentiell gefährlich eingestufte Räuber der Meere seinen ganz eigenen Sicherheitsabstand ein. Dieser ermöglicht dem Longimanus gegebenenfalls eine schnelle Flucht, ohne das Risiko einzugehen, die eigene Unversehrtheit aufs Spiel setzen zu müssen.
Man weiß heutzutage, dass Haie im Allgemeinen eine natürliche Angst vor allem „Unbekannten“ aufweisen. Schon allein die Größe des unbekannten Wesens „Taucher“ stellt für die Raubfische zuallererst eine potentielle Gefahr dar und kann somit das oft scheue Verhalten der Haie erklären.
Angst vor’m bösen Hai
Im Grunde sind es die Haie, die Angst vor den Menschen haben müssen – und nicht wir, wenn wir mit Haien tauchen oder schwimmen.
Neuerliche Statistiken belegen, dass jährlich etwa 100.000.000 Haie aus reiner Profitgier (oftmals werden den Tieren bei lebendigem Leibe die Flossen abgetrennt, aus denen die Grundlage für Haiflossensuppe gewonnen wird), aber auch aus Angst und Unwissenheit sowie zum Vergnügen einiger unbelehrbarer Sportfischer getötet werden – von der Dunkelziffer ganz zu schweigen.
Tendenz: Steigend!
Es besteht dringend Handlungsbedarf, die Tiere nachhaltig zu schützen. Und nicht nur, damit wir künftig weiter mit Haien tauchen können. Kaum ein Meereslebewesen ist für den gesunden Ozean so bedeutend wie der Hai. Als Spitze der Nahrungskette ist er hauptverantwortlich für die natürliche Selektion in der Biosphäre Ozean und trägt somit maßgeblich für eine gesunde und ausgeglichene Balance der Arten bei.
Ein drastischer Rückgang der weltweiten Haipopulationen führt zwangsläufig zum Zusammenbruch des Ökosystems Ozean mit ebenso dramatischen Folgen für den gesamten Globus. Inzwischen stellen wissenschaftliche Studien auch Zusammenhänge zwischen Haisterben und Klimawandel her.
Wer mehr zu dem Thema „Haie und deren Schutz“ erfahren möchte, dem empfehle ich die Seite www.sharkproject.org sowie die Veröffentlichungen von Dr. Erich Ritter, dem derzeit populärsten Haiverhaltensforscher. Er betrieb seine Studien auf Walker’s Cay auf den Bahamas und leistete, was das Thema Haie angeht, Aufklärungsarbeit, die dringend nötig ist.
Unter der Seite www.sharkschool.com gibt es ausführliche Informationen zu dem inzwischen leider verstorbenen Dr. Erich Ritter und dem Projekt SHARKSCHOOL.
Gruselig. Nee, das brauche ich nicht. Mir reicht ein schönes Riff mit bunten Fischen, das muss es nicht der besondere Kick sein. Tauchen ist so schon aufregend und gefährlich genug.
Hallo Emily, das können wir gut nachvollziehen. Entspanntes Tauchen ist immer prima. Wir tauchen aber nicht mit Haien wegen des Kicks sondern weil wir diese tollen Tiere einfach faszinierend finden. Uns geht es vor allem auch darum, aufzuklären und ein Bewusstsein für die bedrohten Meeresräuber zu schaffen. Liebe Grüße, das Team TM
Ich kann mich da meiner Vorrednerin nur anschließen. Sicher ein aufregendes Erlebnis aber nichts für mich. Mir reichen die kleineren Fische völlig 😜