Tauchen nach langer Pauser

Manchmal gibt es Zeiten und Gründe, die uns dazu bewegen, die Tauchausrüstung einzumotten – dann fristet das Equipment ein unrühmliches Dasein auf Dachböden oder Kellern, setzt Staub an und wir selbst sehen möglicherweise jahrelang nichts mehr von der sehenswerte Unterwasserwelt. Die Gründe können vielfältig sein. Die Konsequenzen weniger: Wir kommen aus den Tritt, es fehlt die Übung und vielleicht auch ein wenig der Mut, das Hobby wieder aufzunehmen. Kommt Dir bekannt vor? Wir haben die idealen Tipps für den Wiedereinstieg.

Wenn du dich nach einer längeren Pause wieder in die Unterwasserwelt wagen möchtest, ist es wichtig, den Wiedereinstieg sorgfältig und entspannt zu planen, um sicherzustellen, dass du die Erfahrung genießt und gleichzeitig sicher bleibst. Hier sind einige wertvolle Tipps und Ratschläge, die dir den Wiedereinstieg erleichtern.

1. Reflektiere über deine Pause und setze dir realistische Ziele

Der erste Schritt besteht darin, ehrlich zu reflektieren, warum du aufgehört hast zu tauchen und was du von deinem Wiedereinstieg erwartest. Hast du aus gesundheitlichen Gründen pausiert? Lag es an Zeitmangel oder fehlender Motivation? Deine Gründe für die Pause können dir helfen, mögliche Hindernisse für den Wiedereinstieg zu identifizieren und zu überwinden. Setze dir zudem realistische Ziele, die du Schritt für Schritt erreichen möchtest. Dies könnte bedeuten, erst einmal an einem Auffrischungskurs teilzunehmen, bevor du dich in tiefere Gewässer wagst.

2. Überprüfe deine Ausrüstung gründlich

Nach einer längeren Pause ist es unerlässlich, deine Tauchausrüstung gründlich zu überprüfen. Auch wenn deine Ausrüstung sicher gelagert wurde, können Materialien altern und Verschleißerscheinungen auftreten. Achte insbesondere auf folgende Punkte:

  • Masken und Schnorchel: Überprüfe, ob das Silikon der Maske noch geschmeidig und nicht porös ist. Stelle sicher, dass der Schnorchel sauber und frei von Rissen ist.
  • Anzug: Überprüfe den Neoprenanzug auf Risse, Abriebstellen und die Funktionsfähigkeit der Reißverschlüsse. Ein gut sitzender Anzug ist entscheidend für deinen Komfort und deine Sicherheit.
  • Atemregler: Der Atemregler sollte unbedingt von einem Fachmann gewartet werden, um sicherzustellen, dass alle Teile ordnungsgemäß funktionieren.
  • BCD (Tauchweste): Prüfe den Zustand der Inflationsschläuche und Ventile. Überprüfe auch die Gurte und Schnallen auf Abnutzung.
  • Computer und Instrumente: Stelle sicher, dass dein Tauchcomputer und deine anderen Instrumente einwandfrei funktionieren und die Batterien nicht leer sind.

Wenn du dir unsicher bist, lass deine gesamte Ausrüstung von einem professionellen Tauchshop warten.

3. Auffrischungskurs oder Check Dive

Einer der wichtigsten Schritte nach einer längeren Pause ist die Teilnahme an einem Auffrischungskurs oder einem sogenannten Check Dive. Diese Kurse werden von vielen Tauchschulen angeboten und geben dir die Möglichkeit, deine Fähigkeiten unter Anleitung eines Profis aufzufrischen. Hierbei kannst du:

  • Deine Tarierung üben: Eine der schwierigsten Fertigkeiten nach einer Pause ist oft die Tarierung. In einem Auffrischungskurs kannst du diese Fähigkeit in einer sicheren Umgebung üben.
  • Notfallprozeduren wiederholen: Es ist wichtig, dass du im Falle eines Problems weißt, was zu tun ist. In einem Auffrischungskurs werden Notfallprozeduren wie der Wechsel auf den Oktopus, das richtige Auftauchen und die Notsituation in der Praxis geübt.
  • Dein Selbstvertrauen stärken: Ein Check Dive kann dir helfen, dein Selbstvertrauen wiederzuerlangen, indem du in einem kontrollierten Umfeld tauchst, bevor du dich wieder ins offene Meer wagst.

4. Langsam anfangen: Wähle einfache Tauchplätze

Für den Wiedereinstieg ist es ratsam, mit einfachen Tauchplätzen zu beginnen. Wähle Orte, die du gut kennst, und vermeide starke Strömungen oder anspruchsvolle Tauchgänge wie Wrack- oder Nachttauchgänge. Flache, ruhige Gewässer sind ideal, um sich wieder an das Tauchen zu gewöhnen und deine Fähigkeiten schrittweise zu verbessern.

Falls du keinen vertrauten Tauchplatz in der Nähe hast, informiere dich vorher über die Bedingungen und mögliche Herausforderungen des neuen Tauchgebiets. Achte besonders auf Aspekte wie Sichtverhältnisse, Wassertemperatur und eventuelle Strömungen.

5. Fitness und Gesundheit überprüfen

Tauchen erfordert körperliche Fitness und eine gute Gesundheit, insbesondere wenn du eine Weile pausiert hast. Vor dem Wiedereinstieg ist es sinnvoll, einen Gesundheitscheck bei deinem Arzt durchzuführen. Insbesondere, wenn du gesundheitliche Probleme hattest oder Medikamente einnimmst, solltest du sicherstellen, dass du tauchtauglich bist.

Zusätzlich kannst du ein gezieltes Fitnessprogramm in deine Routine einbauen, das deine Ausdauer, Kraft und Flexibilität fördert. Schwimmen, Yoga und Krafttraining sind hervorragende Möglichkeiten, um deine körperliche Verfassung zu verbessern und dich auf das Tauchen vorzubereiten.

6. Aktualisiere dein theoretisches Wissen

Während praktische Fähigkeiten leicht nachzulassen scheinen, kann auch dein theoretisches Wissen nach einer Pause ein wenig eingerostet sein. Es ist wichtig, die Grundlagen des Tauchens zu wiederholen:

  • Druckausgleich und Dekompressionstheorie: Verstehe die Bedeutung des Druckausgleichs in verschiedenen Tiefen und die Physiologie der Dekompression. Ein falsches Verständnis kann zu gefährlichen Situationen führen.
  • Tauchtabellen und Computer: Überprüfe dein Wissen über Tauchtabellen und wie du deinen Tauchcomputer korrekt einsetzt. Verstehe die Bedeutung der Sicherheitsstopp und warum sie wichtig sind.
  • Sicherheitsregeln und -verfahren: Wiederhole die wichtigsten Sicherheitsregeln, einschließlich des Buddy-Systems und der Kommunikationszeichen unter Wasser.

Viele Tauchorganisationen bieten Online-Kurse oder Auffrischungsmaterialien an, die du in deinem eigenen Tempo durchgehen kannst.

7. Psychische Vorbereitung und Selbstvertrauen

Nach einer längeren Pause ist es normal, eine gewisse Nervosität oder Unsicherheit zu verspüren. Dies kann jedoch durch eine gute Vorbereitung und psychische Einstimmung überwunden werden. Hier sind einige Tipps:

  • Visualisierung: Stelle dir vor, wie du erfolgreich und sicher tauchst. Visualisierung kann dir helfen, dich mental auf den Tauchgang vorzubereiten und Selbstvertrauen aufzubauen.
  • Atmungstechniken: Übe beruhigende Atmungstechniken, die dir helfen, deine Atmung unter Wasser zu kontrollieren und Panik zu vermeiden.
  • Geduld mit dir selbst: Erlaube dir, Fehler zu machen und aus ihnen zu lernen. Es ist normal, nach einer Pause nicht sofort auf dem gleichen Niveau wie früher zu sein.

8. Tauchbuddy wählen

Einen guten Tauchbuddy zu haben, kann den Wiedereinstieg erheblich erleichtern. Ein erfahrener Buddy, der dich kennt und unterstützt, kann dir helfen, dich sicher zu fühlen. Wenn möglich, wähle jemanden, der geduldig ist und dir in deinem eigenen Tempo hilft, wieder in den Tauchmodus zu kommen.

Falls du keinen passenden Buddy hast, sprich mit deinem Tauchlehrer oder der Tauchschule, um sicherzustellen, dass du einem erfahrenen Taucher zugeteilt wirst, der dich unterstützen kann.

9. Plane deine Tauchgänge sorgfältig

Bei der Rückkehr ins Tauchen ist eine sorgfältige Planung das A und O. Stelle sicher, dass du deine Tauchgänge nicht überstürzt und genug Zeit hast, um dich an die Bedingungen zu gewöhnen. Plane kürzere Tauchgänge mit genügend Erholungszeit dazwischen, um eine Überanstrengung zu vermeiden.

Achte darauf, stets innerhalb deiner Komfortzone zu bleiben und vermeide es, dich zu überfordern. Es ist besser, mehrere einfache Tauchgänge durchzuführen und dabei deine Fähigkeiten schrittweise wieder aufzubauen, als einen riskanten oder zu anspruchsvollen Tauchgang zu unternehmen.

10. Habe Spaß und genieße das Tauchen

Das Wichtigste ist, dass du das Tauchen genießt und Spaß hast. Der Wiedereinstieg sollte ein positives Erlebnis sein, das dir die Freude am Tauchen wiederbringt. Vermeide es, dich zu sehr unter Druck zu setzen, und erlaube dir, den Moment zu genießen und die Schönheit der Unterwasserwelt in vollen Zügen zu erleben.

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