Jim Abernethy, ein Haiaktivist aus den USA, hat in 10 Jahren tiefgehende Bindungen zu „seinen“ Haien aufgebaut.
Der Autor und mehrfach ausgezeichnete Unterwasserfotograf befreite über 10 Jahre lang Haie von insgesamt 80 Angelhaken und konnte beobachten, dass die Tiere mit der Zeit Vertrauen zu ihm aufbauten. Die Tiere würden so etwas wie Dankbarkeit gegenüber ihrem Retter zeigen, was ein Beleg für das gute Erinnerungsvermögen der unterschätzten Raubfische sein könnte.
Inzwischen begrüßen Abernethy die Tiere bei seinen Tauchgängen und lassen sich sogar von ihm streicheln. Als Betrachter mag man ableiten, dass es ihnen Gefallen bereitet und ein Indiz dafür sein, dass Haie tatsächlich Bindungen aufbauen können – wie es scheint auch zu fremden Spezies.
Sicherlich ein kontroverses Thema, denn das Anfassen von Wildtieren ist durchaus umstritten. Zum einen steht die Sicherheit der Taucher auf dem Spiel: Wer sicher mit Haien tauchen möchte, sollte grundsätzlich respektvollen Abstand zu den Tieren wahren, denn auch wenn nicht eine unmittelbare Gefahr von den Tieren ausgehen sollte: Es handelt sich immerhin um Wildtiere, die zum einen nicht in ihrem natürlichen Verhalten gestört oder beeinflusst werden sollten. Zum andern sind Haie Raubtiere und daher kann ein Restrisiko nicht gänzlich ausgeschlossen werden.
Auch sollten die Tiere nicht zu sehr an den Menschen gewöhnt werden – so die Theorie. Trotzdem lassen Abernethys Beobachtungen und Erkenntnisse wertvolle Rückschlüsse über das Verhalten und die Intelligenz der unterschätzten Tiere zu.